TÜBINGEN (Biermann) — In einer kürzlich in Cornea veröffentlichten Studie wurden Kontrastempfindlichkeit, Farbensehen und subjektive Perzeption bei Patienten nach DMEK (Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty) untersucht. Die 23 eingeschlossenen Patienten hatten einseitig eine DMEK erhalten, waren pseudophak und wiesen beidseitig eine Fuchs´sche Endotheldystrophie auf. Als Kontrollgruppe dienten zehn Patienten mit Pseudophakie, aber ohne weitere okuläre Pathologien.
Bei allen Patienten wurde ein Pelli-Robson-Kontrastempfindlichkeitstest und ein Panel D15-Farbsehtest durchgeführt. Weiterhin wurden der bestkorrigierte Visus, die zentrale Hornhautdicke und die Endothelzelldichte gemessen. Zusätzlich wurde ein modifizierter Fragebogen (Visual functioning Questionnaire-25) eingesetzt und der subjektive Seheindruck der Patienten mittels Photoshop CS6 visualisiert.
Zum Zeitpunkt der OP lag das mittlere Alter der Patienten bei 70 Jahren (52 — 81 Jahre).
Die Kontrastempfindlichkeit verbesserte sich signifikant von 1,35 +/- 0,26 auf 1,64 +/- 0,17 (P = 0,002; Kontrollgruppe: 1,92 +/- 0,09). Auch der Visus verbesserte sich signifikant von 0,59 +/- 0,42 LogMAR präoperativ auf 0,1 +/- 0,10 LogMAR postoperativ (P=0,001; Kontrollgruppe : 0,01 +/- 0,03 LogMAR). Die zentrale Hornhautdicke und die Endothelzelldichte waren postoperativ im Vergleich zu präoperativ verringert (P = 0,001 bzw. P = 0,001). Die Fragebogenscores lagen insgesamt postoperativ höher als präoperativ (P = 0,001 bzw. P = 0,005). Ein signifikanter Unterschied zwischen prä- und postoperativem Farbensehen konnte nicht nachgewiesen werden (P = 0,063). Die Angabe einer spontanen subjektiven Verbesserung des Farbensehens wurde von den Autoren auf die Verbesserung des Kontrastsehens zurückgeführt.
(ak)