MIAMI (Biermann) – Das Verständnis der Entwicklung einer Frühgeborenenretinopathie (ROP) ist entscheidend, um Säuglinge mit einem hohen Risiko zu identifizieren und die Inzidenz von ROP im schweren Stadium zu reduzieren. Insbesondere ein Geburtsgewicht <750 Gramm sei einer der bedeutenden Risikofaktoren für eine behandlungsbedürftige ROP, resümieren die Autoren in ihrem Beitrag, der im „American Journal of Ophthalmology“ veröffentlicht wurde.
Für ihre Arbeit berücksichtigten die Autoren Kinder, die zwischen 1990 und 2019 auf der neonatalen Intensivstation des Jackson Memorial Hospital in Miami konsekutiv retrospektiv auf ROP untersucht wurden. Betrachtet wurden Säuglinge mit <32 Schwangerschaftswochen oder einem Geburtsgewicht von 1500 Gramm. Zwischen dem 1. Januar 1990 und dem 20. Juni 2019 wurden insgesamt 25.567 Untersuchungen durchgeführt und 7.436 Patienten eingeschlossen. Die longitudinalen Trends über drei Jahrzehnte zeigten eine abnehmende Inzidenz der ROP (p<0,05). Während das mittlere Geburtsgewicht und die Schwangerschaftswochen über drei Jahrzehnte anstiegen, zeigten Patienten mit einer ROP im Laufe der Zeit ein niedrigeres Geburtsgewicht und weniger Schwangerschaftswochen (p<0,05).
Die Prävalenz von Frühchen mit einem Körpergewicht <750 Gramm stieg im Laufe der Zeit an. Diese Frühchen zeigten eine zunehmende Schwere der Zonen- und Stadieneinteilung (p<0,05). Die Progressionsrate der ROP in die Krankheitsstadien 4 und 5 hat im Laufe der Zeit abgenommen, was mit der zunehmenden Akzeptanz einer intravitrealen Bevacizumab-Therapie assoziiert war.
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