UDINE (Biermann) – Eine aktuelle Arbeit ergab, dass die Frühdynamik des Augeninnendrucks (IOD) nach intravitrealer Injektion von Aflibercept 8 mg eine vergleichbare IOD-Dynamik wie Aflibercept 2 mg zeigte. Die Druckspitzen normalisierten sich dabei nach 30 Minuten.
In ihre prospektive Beobachtungsstudie schlossen die Wissenschaftler behandlungsnaive Patienten mit neovaskulärer altersbedingter Makuladegeneration (AMD) oder diabetischem Makulaödem (DMO) ein. Die Patienten erhielten je nach Ermessen des Prüfarztes 8 mg oder 2 mg Aflibercept. Der IOD wurde zu Beginn der Studie (T0), 1 Minute (T1), 10 Minuten (T2), 30 Minuten (T3) und 3 Monate (T4) nach der ersten Behandlung mit der iCare Rebound-Tonometrie gemessen. Unbehandelte Kollegenaugen dienten als Kontrollen. In sekundären Analysen wurden die Prädiktoren für einen signifikanten IOD-Anstieg untersucht.
Die Forscher analysierten insgesamt 1820 IOD-Messungen von 140 Augen (35 mit Aflibercept 8 mg + 35 mit Aflibercept 2 mg behandelte und die entsprechenden unbehandelten Partneraugen). Beide Formulierungen führten zu einer signifikanten sofortigen Erhöhung des IOD bei T1 (55,6 ± 15,2 mmHg bei 8 mg, 54,2 ± 20,4 mmHg bei 2 mg) im Vergleich zu den Ausgangswerten (p < 0,001). Der Druck sank progressiv und näherte sich bis T3 dem Ausgangswert (19,3 ± 5,9 mmHg bei 8 mg, 20,5 ± 6,6 mmHg bei 2 mg), wobei es keine signifikanten Unterschiede zwischen den Dosierungen gab (p > 0,05). Den Wissenschaftlern zufolge erwies sich ein vorbestehendes Glaukom als stärkster Prädiktor für eine anhaltende IOD-Erhöhung, während DMO-Augen im Vergleich zur neovaskulären AMD höhere anfängliche Spikes aufwiesen. Nach drei Monaten wurden in beiden Gruppen stabile IOD-Werte ermittelt.
Die Wissenschaftler sind auf Grund dieser Ergebnisse der Meinung, dass eine verstärkte Überwachung für Patienten mit Glaukom oder DMO von Vorteil sein kann.
(sas)