PITTSBURGH (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die äußeren Netzhautschichten, zu denen die äußere Körnerschicht (ONL) sowie die Schicht der Außensegmente der Photorezeptoren (OSL) zählen, signifikant stärkere Veränderungen der retinalen Dicke im Verlauf einer geographischen Atrophie (GA) aufweisen als die der inneren Netzhautschichten. Sie korrelieren zudem höchst signifikant mit Veränderungen der Dicke des retinalen Pigmentepithels (RPE).
Die Autoren der aktuellen Arbeit nahmen Patienten mit GA und einer Nachbeobachtungszeit von ≥4 Jahren in die retrospektive Studie auf. Die Arbeitsgruppe überprüfte Bilder der retinalen Schichten, welche mithilfe der Spectral-domain-OCT (SD-OCT) aufgenommen und entsprechend ihrer Reflektionseigenschaften mittels eines validierten halbautomatischen Algorithmus segmentiert wurden.
Nachfolgend ermittelte die Studiengruppe die Dicke der segmentierten Netzhautschichten sowie den horizontalen Umfang der GA zum Zeitpunkt des Studienbeginns und bei der letzten Nachuntersuchung. Des Weiteren führte sie eine Regressionsanalyse durch, um Veränderungen der RPE-Schichtdicke mit den anderen Netzhautschichten und dem Umfang der GA zu korrelieren.
Die Forscher werteten 351 Linien-Scans aus, darunter 17 foveale Scans, welche die GA bei der letzten Kontrolluntersuchung darstellten, und analysierten somit 2457 Banden retinaler Schichten.
Sie stellten fest, dass die ONL (p=0,02), die OSL (p=0,01) sowie die Schicht des RPE (p=0,01) signifikante Veränderungen zwischen dem Erst- und dem Abschlussbefund zeigten. Ebenso konnten sie anhand der Regressionsanalyse nachweisen, dass die Abweichungen der ONL (r=0,72; p=0,01) und der OSL (r=0,93; p<0,01) signifikant mit der Abweichung der RPE-Dicke korrelierten, wohingegen bei den inneren Netzhautschichten keine signifikante Korrelation bestand.
Diese Ergebnisse lassen den Autoren zufolge die Schlussfolgerung zu, dass die verschiedenen Banden der äußeren Netzhautschichten im SD-OCT als quantitative Surrogatparameter dazu beitragen können, die Progression einer GA besser beurteilen zu können.
(tt)