BERLIN (Biermann) – Intravitreale Implantate mit Fluocinolon-Acetonid (FAc) mit verzögerter Wirkstofffreisetzung (0,2 µg/Tag) sind zur Vorbeugung von Rückfällen bei rezidivierender nicht-infektiöser Uveitis des hinteren Augensegments (NIU-PS) indiziert. Eine europäische klinische Expertengruppe hat einen aktuellen Konsensbericht zum Einsatz von FAc-Implantaten bei Patienten mit NIU-PS erstellt, um den behandelnden Ärzten einige konsensbasierte Empfehlungen für die klinische Behandlung zu geben.
Das klinische Expertengremium gab spezifische Empfehlungen mit Schwerpunkt auf der klinischen Präsentation (einseitig/beidseitig) sowie der systemischen Beteiligung des NIU-PS, dem Linsenstatus und für den Einsatz von FAc-Implantaten in der klinischen Praxis. Es wurde ein Algorithmus für die Behandlung von Patienten mit NIU-PS in der klinischen Praxis und für die besten klinischen Szenarien für den Einsatz von FAc-Implantaten sowohl als Monotherapie als auch als adjuvante Therapie entwickelt. Zudem untersuchten die klinischen Experten das Sicherheitsprofil von FAc-Implantaten und ihre möglichen Auswirkungen auf die tägliche Praxis.
Gemäß den Empfehlungen des Gremiums kann das FAc-Implantat für Patienten mit einseitigem, beidseitig asymmetrischem und beidseitig symmetrischem NIU-PS in Betracht gezogen werden. Das FAc-Implantat sollte laut des Expertengremiums bei pseudophaken nicht aber bei aphaken NIU-PS-Augen eingesetzt werden. Bei der Verwendung des FAc-Implantats in phaken NIU-PS- Augen müssen das Alter des Patienten, der Schweregrad der Uveitis und die individuellen Einschränkungen für eine angemessene systemische immunmodulatorische Therapie berücksichtigt werden, wie die Experten betonen. Des Weiteren empfiehlt das Gremium den Einsatz des FAc-Implantats als Zusatz-/Kombinationstherapie unter anderem bei Birdshot-Retinochoroiditis, multifokaler Choroiditis und Panuveitis, serpiginöser Choroiditis, Sarkoidose und Pars planitis.
(sas)