DMEK 

Antikoagulantien-Einnahme kann das Risiko einer Fibrin-Reaktion erhöhen

22. Oktober 2024

MONTREAL (Bier­mann) — Eine fibri­nö­se Reak­ti­on ist eine selte­ne intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­ti­on der Desce­met-Membran-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (DMEK), die die Entfal­tung des Trans­plan­tats beein­träch­tigt und zu schlech­te­ren Ergeb­nis­sen führen kann. Können prädis­po­nie­ren­de Fakto­ren iden­ti­fi­ziert werden, welche zu einer solchen Reak­ti­on führen? Dieser Frage ging eine retro­spek­ti­ve Kohor­ten­stu­de nach, bei der die Akten von 346 DMEKs auf demo­gra­fi­sche Daten der Empfän­ger, chir­ur­gi­sche Indi­ka­tio­nen, Merk­ma­le des Spen­ders und mögli­che prädis­po­nie­ren­de okulä­re und syste­mi­sche Fakto­ren unter­sucht wurden. Bei DMEKs, die durch Fibrin kompli­ziert wurden, wurden zusätz­lich die Aufzeich­nun­gen der Opera­teu­re erfasst zu intra­ope­ra­ti­ven Ereig­nis­sen als mögli­che Ursa­che der Fibrin­bil­dung, zu intra­ope­ra­ti­vem Manage­ment, zum Auftre­ten von Trans­plan­tat­ab­lö­sun­gen, zu primä­rem Trans­plan­tat­ver­sa­gen, zu Rebubbling, zu einer erneu­ten Trans­plan­ta­ti­on und zur Endothelzelldichte.
Bei 15 DMEK (4,3%) wurden Kompli­ka­tio­nen durch Fibrin vermerkt, welches die Entfal­tung des Trans­plan­tats behin­der­te. Die media­ne Opera­ti­ons­zeit war bei diesen Eingrif­fen länger als bei unkom­pli­zier­ten DMEK (p = 0,001). Die Posi­tio­nie­rung des Trans­plan­tats am Ende des Eingriffs war bei sieben Augen (47 %) subop­ti­mal und miss­lang bei drei Augen (20 %). Die Raten für Rebubbling, primä­res Versa­gen und Re-Trans­plan­ta­ti­on betru­gen 40 %, 33 % und 53 %. Bei den Horn­häu­ten, die inner­halb von drei bis acht Wochen aufklar­ten, lag der media­ne Endo­thel­zell­ver­lust nach zwölf Mona­ten bei 53 %. Die Einnah­me von Anti­ko­agu­lan­ti­en war ein präope­ra­ti­ver Risi­ko­fak­tor (p = 0,01). Zu den von den Opera­teu­ren iden­ti­fi­zier­ten intra­ope­ra­ti­ven Fakto­ren gehör­ten chir­ur­gi­sche Anfän­ger (87 %), verlän­ger­te AC-Abfla­chung (47 %),  Trans­plan­tat­ma­ni­pu­la­tio­nen (33 %), intraoku­la­re Blutun­gen (27 %), neuer Injek­tor (20 %) und eine Floppy Iris (13 %).
Die Einnah­me von Anti­ko­agu­lan­ti­en und chir­ur­gi­sche Trau­ma­ta des Gefäß­ge­we­bes bzw. lang­wie­ri­ge chir­ur­gi­sche Manö­ver kann das Risiko für eine Fibrin­re­ak­ti­on bei einer DMEK somit erhö­hen. (ak)

Autoren: Bostan C et al.
Korrespondenz: julia.talajic@gmail.com
Studie: Intracameral Fibrinous Reaction During Descemet's Membrane Endothelial Keratoplasty
Quelle: Ocul Immunol Inflamm. 2024 Oct;32(8):1682-1688.
Web: https://doi.org/10.1080/09273948.2023.2287057

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