LONDON (Biermann) – Eine aktuelle Arbeit zum Auftreten unerwünschter Ereignisse nach Faricimab-Behandlung zeigt, dass der Wirkstoff gut vertragen wurde. Hierbei stimmte die Häufigkeit der durch Intraokulare Entzündungen (IOI) bedingten Nebenwirkungen mit der in den Zulassungsstudien beobachteten überein. Zudem waren die unerwünschten Ereignisse im Allgemeinen leicht ausgeprägt und hatten eine günstige Prognose.
Es wurde eine retrospektive Überprüfung der elektronischen Krankenakten von Patienten durchgeführt, die im Zeitraum 01.09.2022–31.08.2023 am Moorfields Eye Hospital (Großbritannien) mit Faricimab gegen neovaskuläre altersbedingte Makuladegeneration (nAMD) und diabetisches Makulaödem (DME) behandelt wurden. Das primäre Ergebnis war das Auftreten von IOI ohne Endophthalmitis.
2318 Augen von 1860 Patienten wurden eingeschlossen und erhielten insgesamt 10297 Injektionen. Die Wissenschaftler ermittelten, dass bei insgesamt 20 Augen (16 Patienten) ≥1 unerwünschtes Ereignis der IOI auftrat. Die geschätzte Inzidenz der IOI betrug 0,19% pro Injektion (95%-KI 0,12–0,30), 0,86% pro Auge (95%-KI 0,53- 1,33) und 0,86% pro Patient (95%-KI 0,49- 1,39). Den Forschern zufolge trat IOI meist innerhalb der ersten Injektionen auf (Median 3,5 Injektionen; Spanne 1–10). In allen Fällen wurde eine anteriore Uveitis beobachtet, die bei 4 Augen (20%) mit einer Vitritis verbunden war. Es wurden keine Fälle von hinterer Uveitis oder Anzeichen eines Netzhautgefäßverschlusses gemeldet. Auch konnten die Autoren keinen statistisch signifikanten Unterschied zwischen der mittleren Sehschärfe vor und nach dem IOI-Ereignis feststellen (0,40 logMAR bzw. 0,378 logMAR; p=0,26).
(sas)