NOTTINGHAM (Biermann) – Britische Ophthalmologen berichten über vier Fälle von Patienten mit kontaktlinsenassoziierter Akantamöben-Keratitis, die sich mit Schmerzen, rotem Auge und Visusminderung vorstellten.
In der klinischen Untersuchung zeigten diese Patienten als Hauptsymptom eine Endotheliitis mit lokalisiertem fusiformem Stromaödem, korrespondierenden Hornhautpräzipitaten, Vorderkammerreizzustand und geringen epithelialen und stromalen Veränderungen. Klassische Zeichen einer Akanthamöben-Keratitis stellten sich in diesen Fällen allerdings nicht dar.
Die Proben aus Hornhautabradaten waren negativ. In einem Fall gelang der Akanthamöben-Nachweis mittels PCR, in einem anderen Fall zeigte die konfokale Mikroskopie doppelwandige Zysten. In allen Fällen konnte mit der Standard-Medikation gegen Akanthamöben eine Befundverbesserung erreicht werden. In drei Fällen fand sich nach sieben Wochen lediglich eine geringe Narbe im anterioren Hornhautstroma. Ein Patient wurde vor Diagnosestellung mit Steroiden behandelt und wies einen prolongierten Erkrankungsverlauf auf, bei dem erst nach vier Monaten eine komplette Abheilung erreicht werden konnte.
Bei Kontaktlinsenträgern mit schmerzhafter Endotheliitis müsse auch ohne klassische Symptome an eine Akanthamöben-Keratitis gedacht werden, so die Autoren.
(ak)