Erken­nung von Augen­er­kran­kun­gen bei Kindern

Smartphone-Anwendungen erweisen sich als wirksame Instrumente

20. Juni 2025

MANIPAL (Bier­mann) – Eine aktu­el­le Arbeit hat erge­ben, dass Smart­phone-Anwen­dun­gen wirk­sa­me Instru­men­te zur Erken­nung wich­ti­ger Ursa­chen für Augen­er­kran­kun­gen im Kindes­al­ter – wie Stra­bis­mus, Früh­ge­bo­re­nen-Reti­no­pa­thie, Chala­zi­on und Refrak­ti­ons­feh­ler – sein können. Diese Tech­no­lo­gien bieten viel­ver­spre­chen­de Möglich­kei­ten für die Teleo­ph­thal­mo­lo­gie und die Inte­gra­ti­on in die routi­ne­mä­ßi­ge klini­sche Praxis.

Für die Unter­su­chung wurde am 24.01.2024 eine umfas­sen­de Suche in 5 Daten­ban­ken durch­ge­führt (PubMed, Scopus, Web of Science, Cumu­la­ti­ve Index to Nursing and Allied Health Lite­ra­tu­re und ProQuest), wobei der Schwer­punkt auf Studi­en lag, die die Erken­nung von Krank­hei­ten und die diagnos­ti­sche Genau­ig­keit von Smart­phones im Vergleich zu vali­dier­ten Metho­den bewer­te­ten. Um geeig­ne­te Studi­en zu iden­ti­fi­zie­ren, kombi­nier­ten die Forschen­den Schlüs­sel­wör­ter und MeSH-Begrif­fe, darun­ter „Smart­phone“, „Augen­er­kran­kun­gen“ und „Kinder“, mithil­fe boole­scher Opera­to­ren. Für die Analy­se kamen Studi­en infra­ge, die im Zeit­raum 2000–2023 veröf­fent­licht worden waren, an denen Kinder im Alter <18 Jahren teil­ge­nom­men hatten und in denen über Diagno­se­er­geb­nis­se berich­tet wurde. Ausge­schlos­sen waren Studi­en, die sich nicht ausschließ­lich mit Augen­er­kran­kun­gen befass­ten oder die sich nur auf Erwach­se­ne bezo­gen sowie Über­sichts­ar­bei­ten und Arbei­ten ohne verfüg­ba­ren Voll­text. Die Wissen­schaft­ler berück­sich­tig­ten auch solche Publi­ka­tio­nen nicht, in denen andere Verwen­dungs­zwe­cke von Smart­phones unter­sucht worden waren sowie Studi­en ohne Analy­se der diagnos­ti­schen Wirk­sam­keit. Die Quali­tät der Arti­kel wurde anhand der Criti­cal Apprai­sal Check­list des Joanna Briggs Insti­tu­te bewertet.

Insge­samt fanden die Wissen­schaft­ler 2054 Arti­kel. Nach Entfer­nung von 1112 Dupli­ka­ten wurden 507 Daten­sät­ze durch Titel­prü­fung und anschlie­ßend 333 durch Abstract-Prüfung ausge­schlos­sen. Eine Voll­text­prü­fung von 83 Arti­keln führte zur Aufnah­me von 33 Studi­en mit 16.015 Teil­neh­mern. Nach Anga­ben der Autoren waren die meis­ten Studi­en (28, 84 bzw. 84 %) von hoher Quali­tät, 5 (15,15 %) von mitt­le­rer Quali­tät. Von 12 Smart­phone-Anwen­dun­gen wurden Refrak­ti­ons­feh­ler anhand von Sehschär­fe­tests oder Photo­re­frak­ti­on bewer­tet, 5 erkann­ten amblyo­ge­ne Risi­ko­fak­to­ren, 6 iden­ti­fi­zier­ten Stra­bis­mus und 3 ziel­ten auf Leuko­ko­rie ab. Weite­re Anwen­dun­gen bewer­te­ten die Stereo­seh­schär­fe (n=2), die Augen­lid­po­si­ti­on (n=1), Chala­zi­on (n=1), den Horn­haut­durch­mes­ser (n=1) und Früh­ge­bo­re­nen-Reti­no­pa­thie (n=2). Den Autoren zufol­ge zeig­ten diese Anwen­dun­gen das Poten­zi­al von Smart­phones bei der Erken­nung von Augen­er­kran­kun­gen bei Kindern.

(sas)

Autoren: Vijendran S et al.
Korrespondenz: Yogish S. Kamath; yogish.kamath@manipal.edu
Studie: Effectiveness of smartphone technology for detection of paediatric ocular diseases-a systematic review
Quelle: BMC Ophthalmol, 30.05.2025
Web: https://doi.org/10.1186/s12886-025-04160-2

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