ODENTON (Biermann) – In einer populationsbasierten Studie auf Grundlage der Medicare-Daten der Jahre 2010 bis 2019 von Patienten im Alter ab 65 Jahren analysierten amerikanische Ophthalmologen mögliche Risikofaktoren und Häufigkeit einer Re-Keratoplastik nach vorhergehender endothelialer Keratoplastik.
Es fanden sich in den vorliegenden Daten insgesamt 94.829 durchgeführte endotheliale Keratoplastiken (71.040 Patienten), welche in die Studie eingeschlossen werden konnten.
Über die Studienzeit musste bei 11.013 Augen eine erneute Keratoplastik durchgeführt werden. Die Gesamtwahrscheinlichkeit für eine Re-Keratoplastik lag bei 6,1% nach sechs Monaten, bei 7,6% nach einem Jahr, bei 14,3% nach fünf Jahren und bei 16,9% nach acht Jahren. Bei vorherigem Transplantatversagen war die Wahrscheinlichkeit für eine erneute Keratoplastik am höchsten (10,2% nach einem Jahr, 29,9% nach acht Jahren). Patienten mit Fuchs´scher Endotheldystrophie benötigten nach einem Jahr in 6,4%, nach acht Jahren in 11,4% eine erneute OP, während Patienten mit bullöser Keratopathie und/oder Hornhautödem in 8,6% und 22% eine erneute Transplantation benötigten.
In weiteren Analysen fanden sich als Risikofaktoren: schwarze Hautfarbe (hazard ratio [HR]: 1,29; 95% Konfidenzintervall [CI]: 1,20 – 1,38), asiatische Herkunft (HR: 1,26; 95% CI: 1,10 – 1,45), ein bestehendes Glaukom (HR: 1,53; 95% CI:1,46 – 1,60), vorherige Glaukomoperationen (HR: 1,26; 95% CI: 1,18 – 1,35) sowie gleichzeitige Glaukom-Eingriffe (HR: 1,31; 95% CI: 1,20 -1,44). Je häufiger Chirurgen den Eingriff durchführten, desto geringer waren die Risiken der Patienten für einen erneuten Eingriff. Patienten von Ärzten, die ihr Studium mehr als 30 Jahre zuvor abgeschlossen hatten, wiesen ein erhöhtes Risiko für Re-Operationen auf als Patienten von Ärzten, deren Abschluss innerhalb der letzten zehn Jahre erworben wurde (HR: 1,16; 95% CI: 1,10 – 1,23).
Zusammenfassend müsse bei Schwarzen, Asiaten, Glaukompatienten und Patienten mit Glaukomoperationen mit einem höheren Risiko für die Notwendigkeit einer Re-Keratoplastik gerechnet werden. Für genauere Analysen insbesondere des höheren Risikos bei schwarzen oder asiatischen Patienten würden weitere Studien benötigt. (ak)