DURHAM (Biermann) – Eine zunehmende Bedrohung in der Augenheilkunde geht von Keimen aus, die gegen eine Vielzahl der verfügbaren Antibiotika resistent sind. Eines der wichtigsten Bakterien ist der Methicillin-resistente Staphylokokkus aureus (MRSA). Eine endogene Endophthalmitis kann durch eine Bakteriämie mit hämatogener Streuung ausgelöst werden.
Eine aktuelle Studie, welche laut den Autoren die größte Datenserie zur endogenen MRSA-Endophthalmitis darstellt, hat nun gezeigt, dass ein höherer Anteil an Patienten als in früheren Studien einen finalen Visus (VA) von ≥ 20/200, eine ähnlich hohe Rate an Ablationes sowie eine geringere Rate an Enukleationen aufwies.
Die US-amerikanischen Wissenschaftler analysierten klinische Aufzeichnungen zu 15 Patienten (17 Augen) mit endogener MRSA-Endophthalmitis, die sich zwischen 2013 und 2019 im Duke University Eye Center, Durham (North Carolina, USA) vorstellten. Die Diagnose wurde mithilfe positiver Blut- und Glaskörper-Kulturen oder aufgrund des klinischen Verdachtes gestellt.
Die Arbeitsgruppe ermittelte einen VA zu Therapiebeginn zwischen 20/40 und intakter Lichtprojektion. Bei 9 Patienten stellten die Experten prädisponierende Risikofaktoren für eine Bakteriämie fest.
Alle 17 Augen wurden mit Vancomycin-Injektionen intravitreal behandelt, davon 13 Augen zusätzlich mit Ceftazidim und 2 Augen erhielten anstelle von Ceftazidim Amikacin.
Die Forscher fanden bei 9 Augen eine Ablatio retinae, von denen 6 Augen vitrektomiert wurden. Darüber hinaus lag die VA bei Studienende zwischen 20/20 bis fehlender Lichtprojektion. Die Autoren stellten bei 8 Patienten eine VA von ≥ 20/200 fest. 11 Augen wiesen eine VA-Verbesserung im Vergleich zur Anfangs-VA auf, bei 2 Augen blieb die VA stabil und bei 4 Augen trat eine VA-Verschlechterung ein.
(tt)