UTRECHT (Biermann) – Bei Dupilumab handelt es sich um einen monoklonalen Antikörper, der die Interleukin(IL)-4- und IL-13-Aktivität hemmt. Er wird u.a. bei Patienten mit atopischer Dermatitis (AD) eingesetzt, bei denen eine lokale Therapie nicht mehr suffizient ist. Den Autoren einer aktuellen Arbeit zufolge besteht bei Patienten ein erhöhtes Risiko für eine Dupilumab-assoziierte Erkrankung der Augenoberfläche (DAOSD), wenn sie bereits an einer Augenerkrankung (mit Ausnahme einer subjektiv berichteten episodischen akuten allergischen Konjunktivitis [EAAC]) leiden und Ophthalmologika applizieren.
Die Wissenschaftler schlossen 468 Patienten mit mittel- bis schwerer AD aus dem niederländischen BioDay-Register mit Real-Life-Daten in ihre prospektive, multizentrische Kohortenstudie ein. Diese waren im Zeitraum Oktober 2017 bis Februar 2020 mit Dupilumab behandelt worden. Bei allen Patienten erfolgte alle 2 Wochen eine subkutane Applikation von Dupilumab. Die Nachbeobachtungszeit betrug ≥16 Wochen.
Bei 68 der 469 Patienten (14,5%) lag eine bekannte Augenerkrankung (ohne EAAC; [n=274; 59,8%]) vor, während 81 Patienten (17,3%) Ophthalmologika zu Beginn der Dupilumab-Therapie verwendeten.
Die Forscher ermittelten, dass 152 der 469 Patienten (32,4%) eine DAOSD entwickelten. Mithilfe der univariaten Regressionsanalyse zeigte sich, dass 37 der 152 Fälle (24,3%) signifikant häufiger an einer vorbestehenden Augenerkrankung erkrankt waren als diejenigen ohne DAOSD (31/317 [9,8%]; OR 2,97; 95%-KI 1,76–5,01; p<0,001). Ebenso erwies sich die Anzahl an Patienten mit Ophthalmologika zu Beginn der Dupilumab-Therapie in der DAOSD-Gruppe (n=52; [34,2%]) als signifikant höher gegenüber derjenigen in der Nicht-DAOSD-Gruppe (n=29; [9,1%]; OR 5,16; 95%-KI 3,11–8,58; p<0,001).
Mithilfe der multivariaten Analyse stellten die Experten zudem fest, dass die Kombination aus anamnestischer Augenerkrankung (unter Ausschluss einer EAAC) und ophthalmologischer Medikation zu Therapiebeginn signifikant mit der Entwicklung einer DAOSD assoziiert war (OR 5,16; 95%-KI 2,30–11,56; p<0,001).
(tt)