SOUTHAMPTON (Biermann) Als eine Therapiemöglichkeit bei atopischer Dermatitis (AD) kommt Dupilumab infrage. In einer aktuellen Studie aus Großbritannien haben deren Autoren eine höhere Rate (32%) an Dupilumab-assoziierten Augenoberflächen-Erkrankungen im Sinne von Konjunktivitiden ± Bindehautvernarbungen ± periorbitalen Hautveränderungen festgestellt. Diese Nebenwirkungen seien jedoch unter der, teilweise längerfristigen, Therapie mit topischen Corticosteroiden und Ciclosporin-Augentropfen unter Kontrolle zu bringen.
Die Wissenschaftler nahmen 28 Patienten mit AD, die in einem tertiären zwischen Januar 2017 und August 2019 Universitätsklinikum mit Dupilumab behandelt wurden, in die retrospektive Analyse auf. Die Arbeitsgruppe ermittelte demografische Daten, Inzidenz und Art der Augenveränderungen, deren Anamnese und Behandlungsformen.
50% der Patienten (14/28) entwickelten im Mittel 6,75 ± 6,1 Wochen nach Therapiebeginn okuläre Symptome. 1 Patient musste die Therapie aufgrund von okulären Nebenwirkungen beenden.
Bei 69% (9/13) der Patienten trat eine Konjunktivitis auf, die zusätzlich bei 2 Patienten mit einer Bindehautvernarbung und bei 4 Patienten mit einer periorbitalen Hautverfärbung assoziiert war.
Bei 4 Patienten ermittelten die Forscher in der Vorgeschichte eine atopische Keratokonjunktivitis. Alle 9 Patienten wurden mit topischen Corticosteroiden behandelt und bei 2 Patienten waren zusätzlich Ciclosporin-Augentropfen erforderlich. 67% der Patienten (6/9) zeigten einen chronischen Verlauf der okulären Inflammation und benötigten eine Dauermedikation der Augentropfen im Rahmen der Nachbeobachtungszeit von durchschnittlich 16 ± 6,9 Monaten.
Bei allen Patienten stellte sich eine Verbesserung des AD-Schweregrades ein.
Abschließend resümieren die Autoren, dass eine regelmäßige augenärztliche Kontrolle bei AD-Patienten unter der Therapie mit Dupilumab bei diagnostizierter Konjunktivitis oder bei einer positiven Vorgeschichte mit schwerer okulärer Oberflächenerkrankung zu empfehlen sei.
(tt)