SEOUL (Biermann) – Bei einer drusenoiden Pigmentepithelabhebung (dPED) besteht ein erhöhtes Risiko für eine Progression zu einer geographischen Atrophie (GA). Die Autoren einer aktuellen Arbeit haben nun gezeigt, dass eine niederenergetische Laserkoagulation (LK) – zur Anregung der natürlichen Regenerationsprozesse des RPE – zwar zu einer Verringerung der Drusenfläche und der dPED-Höhe mit verbesserter bestkorrigierter Sehschärfe (BCVA) führt, die Progressionsrate jedoch gesteigert bleibt.
Die Wissenschaftler schlossen 21 therapienaive Patienten mit bilateraler intermediärer AMD und dPED sowie einer BCVA ≤83 EDTRS-Buchstaben in ihre prospektive Studie ein. Beim Studienauge wurde eine niederenergetische Mikropuls-LK (532-nm-Nd:YAG) durchgeführt. Zusätzlich erfolgte eine prophylaktische 3‑monatliche intravitreale Injektion mit dem VEGF-Inhibitor Bevacizumab bis Monat 12, um das Risiko für eine choroidale Neovaskularisationsmembran zu vermindern. Das Partnerauge diente als Kontrollauge.
Die Arbeitsgruppe analysierte nach 24 Monaten die Behandlungsergebnisse, das Sicherheitsprofil sowie die Entwicklung einer Progression.
Die Forscher ermittelten, dass sich die mittlere Drusenfläche in der Studiengruppe um 82,7±2,7% sowie die mittlere Höhe der dPED um 88,2±4,7% reduzierten, während beide Parameter in der Kontrollgruppe etwas anstiegen (um 12,8±3,1% bzw.19,1±4,6%; beide Vergleiche p<0,001). Ebenso stellten die Retinologen fest, dass sich die BCVA in der Studiengruppe um 5,11±1,35 Buchstaben im Vergleich zur Kontrollgruppe (0,83±1,03 Buchstaben) signifikant verbesserte (p=0,014).
Demgegenüber zeigten 67% der Studienaugen (12/18) nach 24 Monaten eine inkomplette parafoveale Atrophie der äußeren Netzhaut und des RPE (iRORA) und 22% (4/18) eine komplette RORA, wohingegen jeweils 17% der Kontrollaugen (je 3/18) eine iRORA und cRORA entwickelten (p=0,010; p=0,791).
Die Autoren betonen abschließend, dass Langzeitstudien erforderlich sind, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Behandlung weiter abzuklären.
(tt)