MODENA (Biermann) – Eine italienische Arbeitsgruppe hat mithilfe der optischen Kohärenztomographie-Angiographie (OCT‑A) vaskuläre Merkmale nach einer XEN-Gel-Implantation (XGI) bestimmt, um die Filterkissenfunktion zu bewerten. Ihre Auswertung zeigt, dass erfolgreiche Filterkissen nach XGI zahlreiche und große Bereiche der Gefäßverschiebung im Bereich der Filterkissenwand sowie ein spärlicheres Gefäßnetzwerk aufweisen. Diese OCT-A-Merkmale könnten als angiographische Biomarker für einen guten Kammerwasserabfluss durch die Filterkissenschichten angesehen werden, so das Fazit der Autoren.
Bei 43 Patienten (43 Augen) wurde eine XGI durchgeführt. Entsprechend der Senkung des Augeninnendrucks (IOD) wurden die Patienten in Gruppe 1 (21 Augen; Erfolg) und Gruppe 2 (22 Augen; Misserfolg) eingeteilt. Eine OCT‑A wurde durchgeführt, um die Vaskularisierung der Filterkissenwand abzubilden.
Zielparameter waren: Bereich der Gefäßverdrängung („vessel displacement areas“, VDA), Hauptbereich der Gefäßverdrängung („major vessel displacement area“, MVDA), Gesamtfläche ohne Durchfluss („non-flow whole area“, NFWA) sowie Filterkissengefäßdichte („bleb-wall vessel density“, BVD). B‑Scans wurden verwendet, um die Dichte und Fläche zystenähnlicher Strukturen („bleb-wall cyst-like structure density and area“, BCSD und BCSA) sowie die Dicke der Filterkissenwand („bleb-wall thickness“, BT) zu bewerten.
Das mittlere postoperative Follow-up betrug 7,5 ±0,14 Monate; der IOD der ersten Gruppe lag bei 14,0 ±2,5 mmHg und in der zweiten Gruppe bei 25,3 ±2,1 mmHg (p<0,001). Im Vergleich zu Gruppe 2 wurden in Gruppe 1 höhere VDA- (p<0,001), MVDA- (p=0,046) und NFWA-Werte (p=0,001) sowie niedrigere BVD-Werte (p<0,001) gefunden. Gruppe 1 zeigte außerdem höhere BSCD‑, BSCA- sowie BT-Werte im Vergleich zu Gruppe 2 (p<0,001).
Der postoperative IOD korrelierte positiv mit BVD (r=0,567; p=0,003), aber negativ mit VDA, MVDA (r=–0,581, p=0,002; r=–0,619, p=0,001), BCSD, BCSA (r=–0,580; p=0,002; r=–0,664; p<0,001) und BT (r=–0,627, p=0,001).
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