HOUSTON (Bier­mann) — Für die Vorder­kam­mer­tam­po­na­de bei Desce­met-Membran-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (DMEK) und Desce­met-Strip­ping-Endo­thel-Kera­to­plas­tik (DSEK) können 20%iges Schwe­fel­hexa­fluo­rid­gas (SF6-Gas) und 6%iges Perfluor­pro­pan-Gas (C3F8-Gas) verwen­det werden.
Eine ameri­ka­ni­sche Studie unter­such­te nun die Rebubbling-Raten für die Verwen­dung dieser Gase. Dazu wurden die Kran­ken­ak­ten von 431 Pati­en­ten, die sich zwischen dem 8. Juni 2010 und dem 16. April 2023 einer endo­the­lia­len Kera­to­plas­tik (EK) unter­zo­gen, über­prüft. Einge­schlos­sen wurden Pati­en­ten, bei denen eine EK allein oder in Kombi­na­ti­on mit einer Kata­rak­tex­trak­ti­on und der Implan­ta­ti­on einer Intraoku­lar­lin­se durch­ge­führt wurde. Augen mit Glau­kom-Shunts, Vorder­kam­mer-Intraoku­lar­lin­sen und großen peri­phe­ren Irido­to­mien sowie Pati­en­ten, die sich einer Zyklo­pho­to­ko­agu­la­ti­on oder Synechio­ly­se unter­zo­gen hatten, wurden ausge­schlos­sen. Alle Rebubblings wurden inner­halb von einem Monat nach der Erst­ope­ra­ti­on durchgeführt.
Insge­samt wurden 346 Augen mit SF6 und 167 Augen mit C3F8 analy­siert. Bei bei 46 Augen (9 %), d.h.  33 Augen (10 %) in der SF6-Gruppe und 13 Augen (8 %) in der C3F8-Gruppe, wurde ein Rebubbling erfor­der­lich; Bei den Pati­en­ten nach DMEK war die Wahr­schein­lich­keit, dass ein Rebubbling erfor­der­lich wurde, in der C3F8-Gruppe etwa 22 % gerin­ger als bei den Pati­en­ten der SF6-Gruppe (OR: 0,782; P < 0,001). Bei Pati­en­ten, die sich einer DSEK unter­zo­gen, hatte der Gastyp keinen signi­fi­kan­ten Einfluss auf die Rebubbling-Rate (P = 0,99).
Damit war bei der DMEK die Verwen­dung von 6 % C3F8 als Vorder­kam­mer-Tampo­na­de im Vergleich zu 20 % SF6 mit einer signi­fi­kant gerin­ge­ren Wahr­schein­lich­keit des eines Rebubblings verbun­den. Die Verwen­dung von 6 % C3F8 für die Trans­plantat­tam­po­na­de könne in Betracht gezo­gen werden, um die Trans­plan­tat­ab­lö­sungs­ra­ten bei der DMEK zu verrin­gern, so die Autoren. (ak)