DMEK

Was tun bei Transplantatversagen?

7. Mai 2025

ROTTERDAM (Bier­mann) — Die DMEK (Desce­met membra­ne endo­the­li­al kera­to­plasty) hat sich zu einem häufi­gen Eingriff bei Endo­the­l­er­kran­kun­gen des Auges entwi­ckelt. Umso mehr stellt sich die Frage, ob der Eingriff bei Trans­plan­tat­ver­sa­gen wieder­hol­bar ist und welche Ergeb­nis­se man bei einer Wieder­ho­lung erzie­len kann.
Eine Studie aus den Nieder­lan­den ging mittels retro­spek­ti­ver Analy­se dieser Frage nach.
In die Analy­se wurden 49 Augen einbe­zo­gen, bei denen aufgrund eines tech­ni­schen Versa­gens (TF; persis­tie­ren­de Trans­plan­tat­ab­lö­sung; n=24) oder wegen eines sekun­dä­ren Trans­plan­tat­ver­sa­gens (SGF; spätes endo­the­lia­les Trans­plan­tat­ver­sa­gen; n=25) einer erneu­ten DMEK unter­zie­hen mussten.
Die Opera­ti­ons­in­di­ka­tio­nen für die primä­re DMEK waren die Fuchs’sche endo­the­lia­le Horn­haut­dys­tro­phie (FECD, 80 %) und die bullö­se Kera­topa­thie (BK, 20 %). Berück­sich­tigt wurden die best­kor­ri­gier­te Sehschär­fe (BCVA), die Endo­thel­zell­dich­te (ECD), die Horn­haut­rück­streu­ung, die Pachy­me­trie und das Trans­plan­tat­über­le­ben. Die Ergeb­nis­se wurden mit einer alters­ent­spre­chen­den Kontroll­grup­pe von 49 primä­ren DMEK-Augen verglichen.
Der BCVA verbes­ser­te sich von 0,92 +/- 0,6 logMAR vor der DMEK auf 0,20 +/- 0,3 logMAR ein Jahr nach der Wieder­ho­lung der DMEK, wobei Augen mit TF besse­re Ergeb­nis­se erziel­ten als solche mit SGF (P = 0,046). Die ECD des Spen­ders sank von 2618 +/- 171 Zellen/mm2 vor der DMEK auf 1247 +/- 422 Zellen/mm2 ein Jahr nach der DMEK. Hier gab es keinen Unter­schied zwischen Augen mit tech­ni­scher TF und SGF (P > 0,05). Die BCVA- und ECD-Ergeb­nis­se nach einem Jahr waren in der Kontroll­grup­pe besser als in der DMEK-Wieder­ho­lungs­grup­pe (P < 0.05). Die Fünf-Jahres-Über­le­bens­wahr­schein­lich­keit des Trans­plan­tats nach DMEK-Wieder­ho­lung war bei TF-Augen besser als bei SGF-Augen (100 % vs. 75 %, P = 0,010) und bei Augen mit FECD als Haupt­in­di­ka­ti­on für die Opera­ti­on besser als bei BK (92 % vs. 65 %, P = 0,042).
Die Wieder­ho­lung der DMEK erwies sich somit als möglich und führte zu akzep­ta­blen klini­schen Ergeb­nis­sen, insbe­son­de­re wenn sie bei TF in der frühen Phase nach der primä­ren DMEK durch­ge­führt wurde. Die lang­fris­ti­ge Über­le­bens­wahr­schein­lich­keit des Trans­plan­tats nach einer erneu­ten DMEK ist bei FECD-Augen mit einer primä­ren DMEK vergleich­bar, während bei BK-Augen ein erhöh­tes Risiko für ein erneu­tes Trans­plan­tat­ver­sa­gen besteht. (ak)

Autoren: Laouani A et al.
Korrespondenz: research@niios.com
Studie: Clinical Outcomes of Repeat Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty After Graft Failure
Quelle: Cornea. 2025 Apr 1;44(4):455-462.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003622

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