KÖLN (Biermann) - Eine deutsche retrospektive Analyse anhand von Daten aus einer prospektiven Datenbank befasste sich mit der Bewertung von Häufigkeit und Risikofaktoren für rhegmatogene Netzhautablösungen (RRD) nach einer Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) mit oder ohne simultane Kataraktoperation.
Hierzu wurden die Daten von Patienten untersucht, die bei Fuchs-Endothel-Dystrophie zwischen Juli 2011 und Januar 2021 in der Universitäts-Augenklinik Köln eine DMEK erhalten hatten und bei denen eine Nachbeobachtungszeit von mindestens einem Jahr erreicht wurde.
Ausschlusskriterien waren eine komplizierte Anamnese einschließlich wiederholter DMEK innerhalb eines Jahres, frühere Netzhaut- oder Glaukomoperationen, komplizierte Phakoemulsifikation, angeborene Katarakt oder einTrauma in der Anamnese.
Aus 3858 DMEK wurden letztlich 1961 Patienten identifiziert, die für die Analyse geeignet waren. Davon waren 846 (43,1 %) pseudophak, 91 (4,6 %) phak und 1.024 (52,2 %) erhielten eine DMEK kombiniert mit einer Katarakt-Operation. Eine RRD trat bei 13 Augen (12 Patienten) auf. Innerhalb von zwei Jahren nach DMEK wurde eine RRD bei 0,49 % und 0,47 % nach DMEK und nach DMEK mit Kataraktoperation beobachtet. Das Durchschnittsalter von 59,24 +/- 8,42 Jahren mit nachfolgender RRD war signifikant niedriger als das Gesamtalter der eingeschlossenen Patienten von 68,81 +/- 9,89 Jahren (t‑Test zweiseitig; p < 0,001). Das sphärische Äquivalent betrug ‑4,69 +/- 3,98 dpt (-9,00 bis 0,5 dpt) bei RRD nach pseudophaken DMEK im Vergleich zu ‑2,79 +/- 3,54 dpt (-7,5 bis 0,75 dpt) bei kombinierten Verfahren. Ein Rebubbling hatte keinen Einfluss auf die RRD-Rate.
Die DMEK allein oder in Kombination mit einer Kataraktoperation zeigte in der Analyse damit in den ersten zwei Jahren ähnliche postoperative RRD-Raten, im Allgemeinen eher bei pseudophaken RRD. Als Risikofaktoren konnten unter anderem Myopie und jüngeres Alter dentifiziert werden. Ein Rebubbling konnte nicht als Risikofaktor gesehen werden.
(ak)