DMEK

Hornhäute jüngerer und älterer Spender sollten nicht von vorneherein ausgeschlossen werden

1. Juli 2025

SULZBACH (Bier­mann) – In einem retro­spek­ti­ven Vergleich von 2067 Augen (1374 Pati­en­ten), die sich einer DMEK unter­zo­gen, haben Forschen­de unter­sucht, ob das Spen­der­al­ter Einfluss auf Kompli­ka­ti­ons­ra­ten und Outco­mes hat.

Das Fazit der Arbeits­grup­pe lautet: Auch die Horn­häu­te jünge­rer (<50 Jahre) und älte­rer Spen­der (>80 Jahre) schei­nen nach Liquid-Bubble-Präpa­ra­ti­on unter Organ­kul­tur­be­din­gun­gen für eine DMEK geeig­net zu sein und soll­ten deshalb nicht kate­go­risch ausge­schlos­sen werden. So lasse sich dem globa­len Mangel an Spen­der­horn­häu­ten begeg­nen, urtei­len die Studienautoren.

Die Wissen­schaft­ler hatten die Pati­en­ten nach dem Alter der Spen­der der verwen­de­ten Horn­haut in 3 Grup­pen einge­teilt. In Gruppe 1 (n=63) waren die Spen­der <50 Jahre alt gewe­sen, in Gruppe 2 (n=1607) waren sie zwischen 50 und 80 Jahre alt und in Gruppe 3 >80 Jahre (n=397). Ermit­telt wurden nach erfolg­ter Trans­plan­ta­ti­on die Sehschär­fe der Operier­ten, die zentra­le Horn­haut­di­cke, die Endo­thel­zell­zahl sowie intra- und post­ope­ra­ti­ve Komplikationen.

Obwohl Trans­plan­ta­te aus Gruppe 1 signi­fi­kant häufi­ger eine schwe­re Doppel­roll­bil­dung aufwie­sen als die von älte­ren Spen­dern (p<0,001), hatte dies keinen signi­fi­kan­ten Einfluss auf intra­ope­ra­ti­ve Kompli­ka­tio­nen (p=0,26), die post­ope­ra­ti­ve Endo­thel­zell­zahl (p=0,28) oder die Re-Bubbling-Rate (p=0,35). Die Re-Bubbling-Rate und die Trans­plan­tat-Flip-Rate waren in Gruppe 3 am höchs­ten, obwohl diese Befun­de keine statis­ti­sche Signi­fi­kanz erreich­ten. Darüber hinaus führte dies nicht zu einer höhe­ren Rate an wieder­hol­ten Kera­to­plas­ti­ken, da diese in den 3 Grup­pen vergleich­bar war. Obwohl Sehschär­fe und zentra­le Horn­haut­di­cke in den drei Grup­pen ähnlich ausfie­len, unter­schied sich die Endo­thel­zell­zahl im Zeit­ver­lauf signi­fi­kant: Bei der ersten Nach­un­ter­su­chung lag der Endo­thel­zell­ver­lust in allen Grup­pen bei 33–35%. Die nach­fol­gen­den klini­schen Verläu­fe waren sehr unter­schied­lich, wobei Gruppe 3 nach 2 Jahren den höchs­ten Endo­thel­zell­ver­lust aufwies (p=0,026).

(ac)

Autoren: Wolf A et al.
Korrespondenz: Annekatrin Rickmann; annekatrin.rickmann@kksaar.de
Studie: Influence of Graft Donor Age in Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty
Quelle: Cornea, 03.06.2025
Web: http://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003906

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