DMEK

Enoxiparin gegen intraoperatives Fibrin - Einfluss auf den OP-Erfolg?

5. März 2025
Enoxi­pa­rin gegen intra­ope­ra­ti­ves Fibrin — Einfluss auf den OP-Erfolg?

CHICAGO (Bier­mann) — Eine intra­ope­ra­ti­ve Fibrin­ent­wick­lung kann den Ablauf einer DMEK (Desce­met Membra­ne Endo­the­li­al Kera­to­plasty)  verkom­pli­zie­ren. Aus diesem Grund unter­such­te eine ameri­ka­ni­sche Studie den Einsatz von intra­ca­me­ral appli­zier­tem Enoxi­pa­rin während der DMEK.
Hierzu wurden sowohl Ex-vivo Grund­la­gen­un­ter­su­chun­gen (BS-Arm) als auch eine klini­sche, multi­zen­tri­sche, retro­spek­ti­ve Kohor­ten­un­ter­su­chung (C‑Arm) durchgeführt.
In der CA wurde die DMEK von sechs erfah­re­nen Horn­haut­chir­ur­gen an mehre­ren Stand­or­ten durch­ge­führt. Intra­ka­me­ra­les Enox­a­pa­rin (40 mg/500 mL) wurde in allen Fällen der Spül­flüs­sig­keit zuge­setzt. Die primä­ren Ergeb­nis­se wurden nach sechs und zwölf Mona­ten gemes­sen. Bei der BSA wurden die gepaar­ten Trans­plan­tat­paa­re rando­mi­siert der Kontrol­le oder der Enox­a­pa­rin-Expo­si­ti­on (0,8 mg/mL × 1 Stunde) unter­zo­gen und die Anzahl der abster­ben­den Endo­thel­zel­len in 0‑, 1- und 24-Stun­den-Inter­val­len sowie der zellu­lä­re Stress durch ELISA-Annex­in-V-Prote­in­quan­ti­fi­zie­rung untersucht.
In der Kohor­ten­grup­pe betrug das Durch­schnitts­al­ter der 159 Augen (134 Pati­en­ten) mit Fuchs-Dystro­phie als Haupt­dia­gno­se 69,3 Jahre. Der mitt­le­re Visus verbes­ser­te sich von 0,42 +/- 0,3 logMAR präope­ra­tiv auf 0,13 +/- 0,1 logMAR post­ope­ra­tiv nach sechs Mona­ten (P < 0,001) und auf 0,1 +/- 0,1 logMAR nach zwölf Mona­ten (P < 0,001). Nach sechs Mona­ten erreich­ten 58,4% der Pati­en­ten einen endgül­ti­gen Visus von 20/25 oder besser und 91% verbes­ser­ten sich auf 20/40 oder besser. Die Rebubbling-Rate lag bei 13 % (n = 21), wobei sechs dieser 21 Augen mehr als ein Rebubbling benö­tig­ten. Es wurde eine totale Trans­plan­tat­ab­lö­sung fest­ge­stellt, wobei keine Berich­te über intra- oder post­ope­ra­ti­ve Blutun­gen vorla­gen. PGF trat bei 0 von 159 Augen auf.
In der BSA hatte Enox­a­pa­rin im Vergleich zur Kontrol­le keine signi­fi­kan­te Auswir­kung auf die Anzahl der abge­stor­be­nen Endo­thel­zel­len oder die zellu­lä­re Apoptose.
Die Autoren schluss­fol­ger­ten aus ihren Ergeb­nis­sen, dass Enoxi­pa­rin bei DMEK-Opera­tio­nen sicher einge­setzt werden kann. Es entste­he hier­durch kein erhöh­tes Risiko für intra­ope­ra­ti­ve Blutun­gen, Trans­plan­tat­ab­lö­sun­g/-versa­gen oder Endo­thel­zell­to­xi­zi­tät. (ak)

Autoren: Mulpuri L et al.
Korrespondenz: rtonk@med.miami.edu
Studie: Intracameral Enoxaparin for Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty: A Pilot Safety Study
Quelle: Cornea. 2025 Mar 1;44(3):342-349.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003662.

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