LOS ANGELES (Biermann) – Der Einsatz von diffraktiven Intraokularlinsen (IOL) kann zu nicht zufriedenstellenden postoperativen Ergebnissen führen. So können störende Dysphotopsie, eine schlechte Sehqualität oder Symptome beim Sehen in der Dunkelheit auftreten. Schlimmstenfalls muss ein Tausch der Intraokularlinse vorgenommen werden.
In einer retrospektiven Analyse von Krankenakten einer Privatpraxis in Los Angeles wurden die Indikationen und der Verlauf eines Linsentauschs für diffraktive multifokale und EDOF (engl.: extended depth of focus)-IOL zugunsten einer monofokalen IOL evaluiert. Eingeschlossen wurden alle Fälle, in denen die Intraokularlinse zwischen Juni 2007 und Oktober 2020 aufgrund von unerwünschten optischen Phänomenen ausgetauscht werden musste. Die Fälle wurden im Hinblick auf Indikationsstellung, Komorbiditäten, chirurgische Methode, Komplikationen und Visusergebnisse untersucht.
Von den eingeschlossenen 64 Augen von 46 Patienten wiesen 53 Augen (83%) Dysphotopsien auf. Über einen nicht ausreichenden Visus berichteten 50 Patienten (78%) und 12 (19%) beklagten Probleme beim Sehen in der Nacht. Bei 27 Augen (42%) lagen keine okulären Begleiterkrankungen vor, während 15 Augen (23%) mindestens eine Begleiterkrankung aufwiesen und bei 12 Augen (19%) ein Z.n. Laserchirurgie bestand. In 23% der Fälle (15 Augen) wurde eine posteriore Laser-Kapsulotomie durchgeführt.
Es fanden sich verschiedenste diffraktive Optiken, verschiedenste monofokale Austauschlinsen und Fixationstechniken. Die Austauschlinsen wurden basierend auf Symptomen, Begleiterkrankungen und Status der Hinterkapsel ausgewählt.
Nach dem Linsenaustausch verschwanden in allen Fällen die berichteten störenden visuellen Symptome. Alle Augen wiesen einen gleichbleibenden oder sogar verbesserten unkorrigierten Fernvisus auf. (ak)