ISTANBUL (Biermann) – Die zystoide Makuladegeneration, die mit schlechten funktionellen und morphologischen Outcomes einhergeht, sollte von einem zystoiden Makulaödem unterschieden werden. Eine seröse Makulaabhebung, die hauptsächlich bei Augen mit frühen Stadien eines diabetischen Makulaödems (DME) auftritt, sollte eher als begleitender morphologischer Befund, denn als eine Art von DME betrachtet werden. Dies ist das Ergebnis einer retrospektiven Auswertung von 404 Augen, beziehungsweise 309 Patienten mit einer DME-Diagnose.
Die türkischen Ophthalmologen nahmen eine Klassifizierung der DME-Arten und eine Bewertung der morphologischen Merkmale auf Grundlage der Spectral-Domain-Optischen-Kohärenztomographie (SD-OCT) vor. Zusätzlich bestimmten sie die Korrelation zwischen Sehschärfe und OCT-Befunden. Drei auf SD-OCT beruhende Typen wurden identifiziert: diffuses Makulaödem, zystoides Makulaödem und zystoide Degeneration. Morphologische Merkmale wie eine seröse Makulaabhebung, Auffälligkeiten des vitreomakulären Interface, harte Exsudate, Photorezeptorstatus sowie Korrelationen zwischen der Sehschärfe und den morphologischen Merkmalen wurden ebenfalls mittels SD-OCT bewertet.
Die häufigste Art von DME war ein zystoides Ödem (68,5%). Es wurde kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen nach Geschlecht (p=0,40), Diabetes-Typ (p=0,50) oder diabetischer Retinopathie (p=0,78) festgestellt. Die Dauer der Symptome und der bestkorrigierte Visus war jedoch in der Gruppe mit zystoider Degeneration signifikant niedriger als in der Gruppe mit zystoidem Ödem (p<0,001) und der Gruppe mit diffusem Makulaödem (p<0,001).
Im Vergleich zu den Gruppen mit zystoiden und diffusen Ödemen war in der Gruppe mit zystoiden Degenerationen die Fovea centralis signifikant dicker (p<0,001), die subfoveale Aderhaut signifikant dünner (p=0,049), die Rate der serösen Makulaabhebung signifikant niedriger (p<0,001) und die Rate der äußeren Netzhautschäden signifikant höher (p<0,001).
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