PORTO (Biermann) – Einer aktuellen Studie aus Portugal zufolge sind die Spiegel einiger Zytokine, insbesondere im Glaskörper, bei Patienten mit Diabetes mellitus (DM) im Vergleich zu Personen ohne DM signifikant erhöht. Da diese Spiegel der Zytokine mit dem Schweregrad einer Diabetischen Retinopathie (DR) stark korrelieren, könnten sie laut den Autoren prognostische Biomarker nach einer Vitrektomie darstellen.
Die Wissenschaftler schlossen im Zeitraum Juni 2018 bis Januar 2020 Patienten mit und ohne DM in ihre prospektive, kontrollierte Beobachtungsstudie ein. Bei allen Patienten wurde aufgrund einer epiretinalen Gliose mit Makulaödem eine Vitrektomie durchgeführt. Die Arbeitsgruppe analysierte Blut- und Glaskörperproben der Patienten, die sie im Rahmen der Vitrektomie entnahmen.
Die Forscher ermittelten, dass Transthyretin (TTR; Anti-Akute-Phase-Protein) zwar im Blut bei den Diabetikern gesteigert war (p=0,037), jedoch keine Korrelation zum Schweregrad der DR bestand. Demgegenüber zeigte sich Erythropoetin (EPO; Wachstumshormon) als Biomarker, dessen Spiegel im Blut mit dem Schweregrad der DR korrelierte (p=0,036).
Ebenso stellten die Retinologen fest, dass bei Patienten mit DM eine signifikante Erhöhung der vitrealen Spiegel von EPO (p=0,011), Interleukin (IL)-6 (p<0,001), IL‑8 (p<0,001), IL-17 (p=0,022), Interferon-Gamma induziertes Monokin (MIG; p<0,001) sowie Interferon-Gamma induziertes Protein-10 (IP-10; p=0,005) zu verzeichnen war.
Darüber hinaus konstatierten die Ophthalmologen, dass die vitrealen Spiegel von IL‑6, IL‑8, MIG sowie IP-10 bei sehr schweren Fällen der DR gleichermaßen gesteigert waren (p<0,05).
(tt)