CLEVELAND (Biermann) Die Befunde von Augen mit diabetischer Retinopathie (DR), welche im Verlauf augenärztlicher Untersuchungen mittels Ultra-Widefield-Angiographie (UWFA) und assoziierter Fundusfotographie untersucht wurden, wurden auf eine Assoziation zwischen der Schwere der Erkrankung und quantitativen Messwerten der UWFA überprüft. Alle Augen waren bisher weder mittels Laser noch innerhalb der vorangegangenen sechs Monate mit intravitrealer Pharmakotherapie behandelt worden. Für jedes Auge wurde der Schweregrad der DR festgelegt. Quantitative Parameter wurden mittels semiautomatischer Analyseplattform evaluiert und falls nötig durch einen Experten korrigiert. Die angiographischen Parameter schlossen den panretinalen Leckage-Index, den Ischämie-Index und die Mikroaneurysmen-Zählung ein. Klinische Parameter beinhalteten Alter, Geschlecht, Rasse, Hämoglobin A1C-Level, Hypertension, systolischen und diastolischen Blutdruck und ggf. einen bestehenden oder früheren Nikotinabusus ein.
Insgesamt wurden die Angiographien von 339 Augen (davon 42% Augen weiblicher Patienten) eingeschlossen. Das Patientenalter lag durchschnittlich bei 62 +/- 13 Jahren. Eine milde NPDR fand sich in 11,2%, eine moderate NPDR in 23,9%, eine schwere NPDR in 40,1%, und eine PDR in 24,8%.
Der panretinale Leckage-Index (milde NPDR (durchschnittl. 0,51%), moderate NPDR durchschnittl.1,20%, schwere NPDR (durchschnittl. 2,75%), und PDR (durchschnittl. 5,84%); P<2×10–16], der panretinale Ischämie-Index (milde NPDR (durchschnittl. 0,95%, moderate NPDR (durchschnittl. 1,37%), schwere NPDR (durchschnittl. 2,80%), und PDR (durchschnittl. 9,53%); P<2×10–16] sowie die panretinale Microaneurysmen-Zählung (milde NPDR (durchschnittl. 36), moderate NPDR (durchschnittl. 129), schwere NPDR (durchschnittl. 203), und PDR (durchschnittl. 254); P<5×10–7] waren mit der Schwere der diabetischen Retinopathie assoziiert. Die multivariate Analyse zeigte, dass Ischämie- und Leckage-Index am stärksten mit der Schwere der DR korrelierten.
Weitere Untersuchungen seien jedoch notwendig, um die klinische Bedeutung der genannten Parameter abschätzen zu können, so die Autoren.
(ak)