SARAGOSSA (Biermann) – Die Autoren einer aktuellen Studie haben den Zusammenhang zwischen diabetischer Retinopathie (DR), Dicke der Aderhaut (CT) sowie systemischer Mikro- und Makroangiopathie bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ‑2 (T2D) untersucht. Sie haben herausgefunden, dass eine DR mit einer systemischen Mikroangiopathie im Sinne einer Nephropathie und einer peripheren Polyneuropathie (PPN) korreliert. Es bestehe jedoch keine Beziehung zu einer systemischen Makroangiopathie, schreiben die Autoren. Ebenso hänge die CT – bis auf eine schwache Korrelation mit einer Nephropathie und einer ischämischen Kardiomyopathie (IC) – nicht mit den genannten Parametern zusammen.
Die Wissenschaftler nahmen 100 therapienaive T2D-Patienten (200 Augen; Durchschnittsalter 67,38 ±8,15 Jahre) ohne Nachweis eines diabetischen Makulaödems in die Querschnittsstudie auf. Die Arbeitsgruppe bewertete den Schweregrad der DR, sofern eine solche vorlag, und bestimmte die CT mithilfe der Swept-source-OCT.
Ein Endokrinologe untersuchte alle Patienten und ermittelte aus medizinischen Aufzeichnungen Daten zu systemischen Makroangiopathien, hier insbesondere zu IC, zerebrovaskulären Ereignissen (CVA) und peripheren arteriellen Verschlusskrankheiten (PAD) sowie zu systemischen Mikroangiopathien, hier vor allem zu Nephropathien und PPN.
Die mittlere axiale Bulbuslänge betrug 23,26 ± 0,09 mm und der mittlere Augeninnendruck lag bei 16,75 ± 3,06 mmHg.
Die Forscher ermittelten bei 60 Augen keine DR, bei 46 eine leichte, bei 64 eine moderate sowie bei 20 Augen eine schwere DR. 10 Augen wiesen eine proliferative DR auf.
Folgende Zusammenhänge stellten die Experten ± fest: Eine IC korrelierte mit der CT in horizontalen Schichtbildern (p<0,05; 95%-KI 0,16–0,21), jedoch nicht mit einer DR (p=0,16).
CVA korrelierten weder mit der CT (p>0,05) noch mit einer DR (p=0,39). PAD korrelierten mit einer DR (p=0,03), jedoch nicht mit der CT (p>0,05). Eine Nephropathie korrelierte sowohl mit der CT in vertikalen Schichtbildern (p<0,05; 95%-KI 0,15–0,27) als auch mit einer DR (p=0,01; t=0,24). Eine PPN korrelierte mit einer DR (p=0,03), jedoch nicht mit der CT (p>0,05).
(tt)