PARIS (Biermann) – Eine internationale Arbeitsgruppe um Louis Pasquale untersuchte in einer Querschnittsstudie die genetischen Zusammenhänge zwischen Diabetes- und Glaukommerkmalen. Ihre Analysen legen nahe, dass es nur eine begrenzte genetische Korrelation zwischen Diabetes- und Glaukommerkmalen gibt.
Für ihre Untersuchung nutzten die Forscher Assoziationsstudien aus Europa zu diabetesbedingten Merkmalen wie Nüchternblutzucker und Typ-2-Diabetes sowie zu glaukombedingten Merkmalen wie Augeninnendruck (IOD), zentrale Hornhautdicke (ZHD), Hornhauthysterese (CH), kornealer Resistenzfaktor (CRF), Excavations/Papillen-Verhältnis (CDR) und primäres Offenwinkelglaukom (POWG). Dann berechneten sie die genetische Korrelation (rg) zwischen den Merkmalen.
Ihre Ergebnisse lassen erkennen, dass insgesamt nur ein geringer Zusammenhang zwischen Diabetes- und Glaukommerkmalen besteht. Insbesondere fanden die Studienautoren eine nicht signifikante negative Korrelation zwischen Typ-2-Diabetes und POWG (rg=–0,14; p=0,16). Unter Verwendung von Stammbauminformationen und der Sequential Oligogenic Linkage Analysis Routines (SOLAR) waren die genetischen Korrelationen zwischen gemessenem IOD, ZHD, Nüchternblutzucker, Nüchterninsulin und HbA1c null. Im Gegensatz dazu waren die genetischen Korrelationen zwischen IOD und POWG (rg≥0,45; p≤3,0 E–04) und zwischen CDR und POWG hoch (rg=0,57; p=2,8 E–10). Die genetischen Korrelationen zwischen den Eigenschaften der Hornhaut (ZHD, CRF und CH) und der POWG waren jedoch gering (rg-Bereich: –0,18 bis 0,11) und nicht signifikant (p≥0,07).
(isch)