DRESDEN (Biermann) – Eine chronische Hyperglykämie verursacht morphologische und funktionelle Hornhautveränderungen. Für einen guten Visus ist eine klare Hornhaut essentiell. Eine Dresdener Studiengruppe ging der Frage nach, inwiefern ein Diabetes auch die optische Dichte der Hornhaut beeinflussen kann.
Eingeschlossen wurden 76 Patienten mit Diabetes mellitus und 65 gesunde Probanden. Bei allen eingeschlossenen Personen wurde mittels Pentacam HR die Hornhautdichte (corneal optic density, COD) sowie die Hornhautdicke zentral und in weiteren Bereichen gemessen. Zusätzlich wurden bei den an Diabetes erkrankten Patienten der Diabetes-Typ, das Vorhandensein von diabetischer Retino- und/oder Makulopathie und der HbA1c-Wert in die Bewertung einbezogen.
Nahezu alle Hornhautdichtemessungen in allen Hornhautschichten und Hornhautbereichen erwiesen sich bei Patienten mit Diabetes mellitus als reduziert im Vergleich zu Gesunden (P < 0,05). Weiterhin zeigte sich eine inverse Korrelation der COD mit den HbA1c-Werten (r = ‑0,424, P = 0,044) und mit dem Stadium der diabetischen Retinopathie (r = ‑0,271, P = 0,019). Patienten mit diabetischer Makulopathie wiesen eine niedrigere COD auf als Patienten ohne Makulopathie (16,5 +/- 5,6 bzw. 21 +/- 7,6, P = 0,031). Bei Patienten mit Typ1-Diabetes zeigte sich eine geringere COD als bei Patienten mit Typ 2‑Diabetes (16,1 +/- 5,1 bzw. 20,8 +/- 7,5, P = 0,035). In beiden Gruppen stiegen mit dem Alter die COD-Werte an (Diabetiker: r = 0,336, P = 0,003; Kontrollgruppe: r = 0,679, P < 0,001).
(ak)