BOZEN (Biermann) – Die intraoperative OCT (optische Kohärenztomographie) kommt immer häufiger zum Einsatz, um die Durchführung einer Operation in Echtzeit beurteilen zu können.
Eine italienische Studie sollte klären, inwiefern die intraoperative OCT auch bei der Big-Bubble-DALK (Deep anterior lamellar keratoplasty) weiterführende Informationen geben und den OP-Erfolg verbessern kann.
Untersucht wurden 16 Augen von 16 Patienten mit Keratokonus. Die Tiefe der Trepanation wurde mittels intraoperativem OCT gemessen. Es wurde eine Tiefe von 150 µm von der Epitheloberfläche angestrebt. Intraoperativ wurden wiederholt OCT-Scans durchgeführt um die verbleibende Stromadicke vor Insertion der DALK-Sonde vom Grund der Trepanation zu messen. Aufgezeichnet und untersucht wurden Kalibrierungsmessungen, die Erfolgsrate der pneumatischen Dissektion und Komplikationen.
Die stromale Restdicke nach Trepanation überschritt die geplanten 150 µm in allen Augen und lag bei durchschnittlich 257,1 +/- 42,5 µm. In allen Fällen lag die initiale Trepanationsrille bei 118,9 +/- 27,1 µm. Eine Big bubble konnte bei 12 Augen erreicht werden (75%). Bei 11 Augen konnte eine Typ 1 Bubble erhalten werden. Bei vier Augen wurde nach Perforation bei Insertion der Kanüle in ein residuales Stroma von unter 100µm (n = 2, 63 und 75 µm) oder nach einer Schicht-für-Schicht-Dissektion (n = 2) eine Konversion zu einer penetrierenden Keratoplastik notwendig.
Die Autoren der Studie schlossen aus ihren Ergebnissen, dass eine quantitative Analyse mittels intraoperativer OCT als Entscheidungshilfe für ein Fortfahren mit pneumatischer Dissektion oder einer Ausdehnung der Trepanation für eine Injektion der Sonde in der gewünschten Stromatiefe hilfreich sein könne. (ak)