LONDON (Biermann) – Der Einsatz des Femtosekundenlasers bei manchen Schritten der DALK bei Keratokonus könnte möglicherweise die Rate intraoperativer Perforationen der Descemet-Membran verringern. Dies ist die Schlussfolgerung der Autoren einer retrospektiven Fallstudie, in der Ärzte des Moorfields Eye Hospital London insgesamt fast 400 Augen von mehr als 350 Patienten untersuchten, welche zwischen August 2015 und September 2018 eine Femtosekundenlaser-assistierte tiefe anteriore lamelläre Keratoplastik (Femtosecond Laser-Assisted Deep Anterior Lamellar Keratoplasty, F‑DALK) oder zwischen September 2012 und September 2016 eine DALK ohne Lasereinsatz (M‑DALK) durch verschiedene Operateure erhalten hatten.
Im Verlauf wurden Daten zum präoperativen Status, OP-Details, intra- und postoperative Komplikationen, sekundäre Interventionen und Visusentwicklung erhoben und im Rahmen der Studie analysiert. Als primärer Endpunkt wurde die Rate von Patienten festgelegt, bei denen eine intraoperative Perforation und nachfolgend eine Konversion auf eine penetrierende Keratoplastik (PK) erfolgte sowie die Rate der Patienten, bei denen nach Fadenentfernung ein korrigierter Fernvisus (CDVA) von 20/40 oder besser erreicht wurde.
Die Einschlusskriterien erfüllten 58 Augen von 55 Patienten nach F‑DALK und 326 Augen von 309 Patienten nach M‑DALK. Bei 15 von 58 Augen (25,9%) mit F‑DALK und 148 von 326 Augen (45,4%) M‑DALK ereignete sich intraoperativ eine Perforation der Descemet-Membran (P = 0,006). Eine intraoperative Konversion zu einer penetrierenden Keratoplastik wurde bei 2 von 58 Fällen (3,4%) bzw. 80 von 326 Fällen (24,5%) notwendig (P = 0,001). Nach Hornhautfaden-Entfernung erreichten 86,5% der F‑DALK-Augen (15 +/- 7,3 Monate postoperativ) und 83,7% der M‑DALK-Augen (24,9 +/-10,6 Monate postoperativ) einen Fernvisus von mindestens 20/40 (P = 0,825). (ak)