ALICANTE (Biermann) — Crosslinking mit oder ohne PRK bei progressivem Keratokonus? Diese Frage wollte eine systematische Übersichtsarbeit und Meta-Analyse aus Spanien beantworten.
Das Crosslinking gilt derzeit als Standardtherapie, um ein Fortschreiten des Keratokonus zu verlangsamen oder zu stoppen. Der Visus wird hierdurch jedoch nicht gebessert. In Kombination mit cPRK hingegen könnte auch der Visus verbessert werden.
Bis September 2024 wurde eine systematische Suche in MEDLINE, PubMed, Cochrane Library und EMBASE unter Einhaltung der PRISMA-Richtlinien durchgeführt. Das anfängliche Studiendesign zielte darauf ab, sowohl randomisierte kontrollierte Studien (RCTs) als auch vergleichende nicht randomisierte prospektive oder retrospektive Studien einzubeziehen, die CXL+cPRK im Vergleich zu CXL allein mit einem Follow-up von mindestens sechs Monaten bewerten. Es wurden jedoch nur nicht-randomisierte Studien ausgewählt. Daher wurden alle eingeschlossenen Studien mit Hilfe des ROBINS-I-Tools auf das Risiko einer Verzerrung geprüft.
Die primären Endpunkte waren die unkorrigierte Fernvisusschärfe (UDVA) und die korrigierte Fernvisusschärfe (CDVA). Zu den sekundären Endpunkten gehörten Refraktion, Hornhautstruktur und Aberrationen höherer Ordnung (HOA).
Es wurden acht nicht-randomisierte Studien mit 731 Augen von 706 Patienten ausgewertet. Im Vergleich zur alleinigen CXL-Behandlung verbesserte die Kombination aus CXL und cPRK signifikant den postoperativen UDVA (SMD = ‑0,39, 95% CI: ‑0,69 bis ‑0,08, P = 0,01) und CDVA (SMD = ‑0,57, 95% CI: ‑0,96 bis ‑0,18, P = 0,004) und reduzierte gleichzeitig den Astigmatismus. Darüber hinaus führte CXL in Kombination mit cPRK zu einer Verringerung von Koma, Gesamt-HOA, komaähnlichen Aberrationen, mittlerer Keratometrie (KM) und zentraler Hornhautdicke (CCT). Bei der Anzahl der Endothelzellen (ECC) wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt. Die Rate der postoperativen Ektasieprogression war zwischen beiden Gruppen vergleichbar. Alle eingeschlossenen Studien wiesen mindestens eine ROBINS-I-Domäne mit hohem Verzerrungsrisiko auf, insbesondere in Bezug auf Confounding. Die in dieser Analyse beobachtete Heterogenität war in erster Linie auf Unterschiede in den chirurgischen Techniken, den Kriterien für die Patientenauswahl und den Studiendesigns der eingeschlossenen Studien zurückzuführen.
Eine individuell angepasste PRK im Zusammenspiel mit einem cornealen Crosslinking bietet den Vorteil einer besseren postoperativen Sehschärfe — sowohl mit als auch ohne Korrektur — bei gleichbleibender Hornhautstabilität. Die Autoren der Metaanalyse wiesen jedoch in ihrer Schlussfolgerung darauf hin, dass man nur nicht-randomisierte Studien zur Beurteilung heranziehen konnte. (ak)
Crosslinking und PTK
Die Kombination für bessere Sehschärfe und stabile Hornhaut bei Keratokonus
2. Juli 2025
Autoren: Zhang A et al.
Korrespondenz: jorge_alio@hotmail.com
Studie: Efficacy of Customized Photorefractive Keratectomy With Cross-Linking Versus Cross-Linking Alone in Progressive Keratoconus: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Jun:274:9-23.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.02.038
