Cross­lin­king und PTK

Die Kombination für bessere Sehschärfe und stabile Hornhaut bei Keratokonus

2. Juli 2025

ALICANTE (Bier­mann) — Cross­lin­king mit oder ohne PRK bei progres­si­vem Kera­to­konus? Diese Frage wollte eine syste­ma­ti­sche Über­sichts­ar­beit und Meta-Analy­se aus Spani­en beantworten.
Das Cross­lin­king gilt derzeit als Stan­dard­the­ra­pie, um ein Fort­schrei­ten des Kera­to­konus zu verlang­sa­men oder zu stop­pen. Der Visus wird hier­durch jedoch nicht gebes­sert. In Kombi­na­ti­on mit cPRK hinge­gen könnte auch der Visus verbes­sert werden.
Bis Septem­ber 2024 wurde eine syste­ma­ti­sche Suche in MEDLINE, PubMed, Coch­ra­ne Libra­ry und EMBASE unter Einhal­tung der PRISMA-Richt­li­ni­en durch­ge­führt. Das anfäng­li­che Studi­en­de­sign zielte darauf ab, sowohl rando­mi­sier­te kontrol­lier­te Studi­en (RCTs) als auch verglei­chen­de nicht rando­mi­sier­te prospek­ti­ve oder retro­spek­ti­ve Studi­en einzu­be­zie­hen, die CXL+cPRK im Vergleich zu CXL allein mit einem Follow-up von mindes­tens sechs Mona­ten bewer­ten. Es wurden jedoch nur nicht-rando­mi­sier­te Studi­en ausge­wählt. Daher wurden alle einge­schlos­se­nen Studi­en mit Hilfe des ROBINS-I-Tools auf das Risiko einer Verzer­rung geprüft.
Die primä­ren Endpunk­te waren die unkor­ri­gier­te Fern­vi­sus­schär­fe (UDVA) und die korri­gier­te Fern­vi­sus­schär­fe (CDVA). Zu den sekun­dä­ren Endpunk­ten gehör­ten Refrak­ti­on, Horn­haut­struk­tur und Aberra­tio­nen höhe­rer Ordnung (HOA).
Es wurden acht nicht-rando­mi­sier­te Studi­en mit 731 Augen von 706 Pati­en­ten ausge­wer­tet. Im Vergleich zur allei­ni­gen CXL-Behand­lung verbes­ser­te die Kombi­na­ti­on aus CXL und cPRK signi­fi­kant den post­ope­ra­ti­ven UDVA (SMD = ‑0,39, 95% CI: ‑0,69 bis ‑0,08, P = 0,01) und CDVA (SMD = ‑0,57, 95% CI: ‑0,96 bis ‑0,18, P = 0,004) und redu­zier­te gleich­zei­tig den Astig­ma­tis­mus. Darüber hinaus führte CXL in Kombi­na­ti­on mit cPRK zu einer Verrin­ge­rung von Koma, Gesamt-HOA, koma­ähn­li­chen Aberra­tio­nen, mitt­le­rer Kerato­me­trie (KM) und zentra­ler Horn­haut­di­cke (CCT). Bei der Anzahl der Endo­thel­zel­len (ECC) wurden keine signi­fi­kan­ten Unter­schie­de zwischen den Grup­pen fest­ge­stellt. Die Rate der post­ope­ra­ti­ven Ekta­sie­pro­gres­si­on war zwischen beiden Grup­pen vergleich­bar. Alle einge­schlos­se­nen Studi­en wiesen mindes­tens eine ROBINS-I-Domäne mit hohem Verzer­rungs­ri­si­ko auf, insbe­son­de­re in Bezug auf Confoun­ding. Die in dieser Analy­se beob­ach­te­te Hete­ro­ge­ni­tät war in erster Linie auf Unter­schie­de in den chir­ur­gi­schen Tech­ni­ken, den Krite­ri­en für die Pati­en­ten­aus­wahl und den Studi­en­de­signs der einge­schlos­se­nen Studi­en zurückzuführen.
Eine indi­vi­du­ell ange­pass­te PRK im Zusam­men­spiel mit einem cornea­len Cross­lin­king bietet den Vorteil einer besse­ren post­ope­ra­ti­ven Sehschär­fe — sowohl mit als auch ohne Korrek­tur — bei gleich­blei­ben­der Horn­haut­sta­bi­li­tät. Die Autoren der Meta­ana­ly­se wiesen jedoch in ihrer Schluss­fol­ge­rung darauf hin, dass man nur nicht-rando­mi­sier­te Studi­en zur Beur­tei­lung heran­zie­hen konnte. (ak)

Autoren: Zhang A et al.
Korrespondenz: jorge_alio@hotmail.com
Studie: Efficacy of Customized Photorefractive Keratectomy With Cross-Linking Versus Cross-Linking Alone in Progressive Keratoconus: A Systematic Review and Meta-Analysis
Quelle: Am J Ophthalmol. 2025 Jun:274:9-23.
Web: https://doi.org/10.1016/j.ajo.2025.02.038

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