BEIRUT (Biermann) — In einer retrospektiven Studie an 771 Augen von 474 Patienten, welche bei Keratokonus oder Keratektasie nach Lasik zwischen Januar 2010 und Juni 2017 am Beirut Eye & ENT Specialist Hospital mittels Crosslinking behandelt wurden, anaylsierten die Autoren dieser Studie die Häufigkeit einer peripheren ulzerierenden Keratitis und mögliche Risikofaktoren.
Bei lediglich 11 Augen von 8 Patienten (1,4%) trat überhaupt eine späte periphere ulzerierende Keratitis mit oder ohne cornealen Haze und sterilen Infiltraten. Der Zeitraum von Behandlung bis Auftreten der Keratitis lag bei 3 Monaten bis zu 6 Jahren. Das durchschnittliche Patientenalter war mit 39,6 +/- 7,1 Jahren höher als bei Patienten ohne Komplikationen (21,9 +/- 8,8 Jahre).
Vier der Patienten wiesen entzündliche oder autoimmune Vorerkrankungen auf. Geschlecht, das Vorhandensein von intrastromalen Ringsegmenten, Keratometrie-Daten und Hornhautdicke unterschieden sich nicht voneinander. Allerdings war bei Keratitis-Patienten häufiger photorefraktive Keratektomie durchgeführt worden. Die Dauer der Exposition gegenüber UV-Licht war mit der Entwicklung einer sterilen ulzerativen Keratitis assoziiert. Alle Patienten reagierten gut auf Behandlung mit Steroiden. Leidglich bei einem Patient kam es zu einem Rezidiv, welches mit Ciclosporin 1% Augentropfen behandelt wurde.
Die periphere ulzerierende Keratitis kann somit als eine seltene, aber schwerwiegende Komplikation des cornealen Crosslinkings bezeichnet werden, die gut auf eine Therapie anspricht und ein gutes visuelles Endergebnis zeigt.
(ak)