TEL AVIV (Biermann) Eine aktuelle Studie aus Israel hat gezeigt, dass der BNT162b2-mRNA-Impfstoff gegen SARS-CoV‑2 bei der Mehrheit der Patienten mit entzündlich-rheumatischen Autoimmunerkrankungen (AIIRD) einen ausreichenden Impfschutz mit akzeptablem Sicherheitsprofil bietet. Die Autoren betonen jedoch, dass eine immunsuppressive Therapie mit einer signifikant herabgesetzten BNT162b2-induzierten Immunität assoziiert sein kann.
Die Wissenschaftler nahmen 686 erwachsene Patienten mit AIIRD in die multizentrische Beobachtungsstudie auf, und untersuchten die Immunogenität und das Sicherheitsprofil der Vakzine (2 separate Dosen) im Vergleich zu 121 Kontrollpersonen.
Die Arbeitsgruppe bestimmte 2–6 Wochen nach der 2.Impfdosis die Serum-IgG-Antikörperspiegel gegen SARS-CoV-2-Spike-S1/S2-Proteine. Sie definierten Seropositivität als IgG ≥15 bindende Antikörpereinheiten (BAU)/ml.
Zusätzlich beurteilten die Forscher die Effektivität und Sicherheit der Vakzination sowie die Krankheitsaktivität der AIIRD innerhalb von 6 Wochen nach der 2.Impfung.
Die Mediziner ermittelten nach der Impfung in der AIIRD-Gruppe eine signifikant geringere Seropositivitätsrate und S1/S2-IgG-Spiegel im Vergleich zur Kontrollgruppe (86% [n=590] vs. 100%; p<0,0001 und 132,9 ±91,7 vs. 218,6 ±82,06 BAU/ml; p<0,0001).
Zu den Risikofaktoren für die reduzierte Immunität zählten das höhere Patientenalter sowie die Therapie mit Corticosteroiden, Rituximab, Mycophenolat-Mofetil und Abatacept. Das langwirksame Rituximab stellte sich als Hauptrisikofaktor für eine seronegative Immunantwort (39% Seropositivität) heraus.
Nach der Impfung zeigte sich in der AIIRD-Gruppe kein Fall von COVID-19, in der Kontrollgruppe jedoch 1 Fall mit mildem Verlauf.
Zu den schwerwiegenden unerwünschten Ereignissen in der AIIRD-Gruppe zählten der Tod (n=2) mehrere Wochen nach der 2.Impfung, ein nicht disseminierter Herpes Zoster (n=2) und eine Perikarditis (n=1). Die Krankheitsaktivität der AIIRD blieb nach der Impfung bei den meisten Patienten stabil.
(tt)