PUNJAB (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus Indien hat gezeigt, dass der Anteil an COVID-19-Patienten mit positiver reverser Transkriptionspolymerasekettenreaktion (RT-PCR) aus der Tränenflüssigkeit zwar deutlich geringer ausfällt als bei Nasopharynx-Abstrichen, jedoch ein das Risiko einer Übertragung von SARS-CoV‑2 nicht ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus kann SARS-CoV‑2 unabhängig von einer okulären Beteiligung in der Tränenflüssigkeit vorhanden sein, so das Resümee der Autoren.
Die Wissenschaftler schlossen 60 SARS-CoV-2-positive Patienten mit Augenbeschwerden sowie 60 positive Kontrollpatienten ohne Augenmanifestation in die prospektive Beobachtungsstudie ein. Die Arbeitsgruppe analysierte bei allen Patienten Proben aus der Tränenflüssigkeit von Bindehautabstrichen, die innerhalb von 48 Stunden nach Erstvorstellung entnommen wurden.
Die Forscher ermittelten, dass sich die Tränenflüssigkeit bei 11 von den 60 Patienten (18,33%) mit Augenbeschwerden positiv auf SARS-CoV‑2 zeigte im Vergleich zu 10 von den 60 Kontrollpatienten (16,66%) ohne Augenmanifestation. Der Unterschied erwies sich als statistisch nicht signifikant. Ebenso fanden sie keine statistische Signifikanz zwischen dem Durchschnittsalter der im Bindehautabstrich positiv oder negativ getesteten Patienten (p=0,652).
Demgegenüber stellten die Experten im Vergleich der in der Tränenflüssigkeit positiv und negativ auf SARS-CoV‑2 getesteten Patienten fest, dass ein statistisch signifikanter Unterschied in Bezug auf die Schwere der COVID-19-Erkrankung ( p=0,0011), dem Vorhandensein von Komorbiditäten (p=0,0015), dem mittleren maximal möglichen Luftvolumen in der Lunge (TLC; p=0,00498) sowie dem mittleren Wert der D‑Dimere (p=0,00465) bestand.
(tt)