KAYSERI (Biermann) — COVID-19-Infektionen haben Einfluss auf viele Organe und Gewebe des Körpers. Eine prospektive, kontrollierte Beobachtungsstudie sollte klären, ob dies auch für das Hornhautendothel zutreffend sein könnte.
Untersucht wurden 56 Augen von 56 schwer an COVID-19 erkrankten Patienten und zusätzlich 56 Augen von 56 alters- und geschlechtsgleichen gesunden Personen nach der Genesung.
Die Endothelzelldichte war während der aktiven Krankheitsphase im Vergleich zu gesunden Kontrollen geringer (p = 0,001) und nahm nach der Genesung noch stärker ab (p < 0,0001). Nach der Genesung waren die durchschnittliche Zellfläche und der Variationskoeffizient im Vergleich zur aktiven Krankheitsphase (p < 0,0001 bzw. p = 0,008) und zu den gesunden Kontrollen (für beide, p < 0,0001) höher, während die Hexagonalität geringer war (p < 0,0001). Die zentrale Hornhautdicke nahm während der aktiven Krankheitsphase im Vergleich zur Zeit nach der Genesung (p < 0,0001) und zu den gesunden Kontrollen (p = 0,002) zu.
Letztlich könnten diese Ergebnisse auf eine direkte Interaktion zwischen Wirt und Virus zurückzuführen sein oder auch mit einer Dysregulation des Immunsystems, einer subklinischen Hornhautendotheliitis oder einer virenvermittelten Entzündung zusammenhängen, so die Autoren der Studie. (ak)
COVID-19
Hornhautendothel und Hornhautdicke verändern sich während einer Covid-19-Infektion
29. Oktober 2024
Autoren: Bayram N et al.
Korrespondenz: drnbayram@gmail.com
Studie: The Impact of Severe COVID-19 on Corneal Endothelial Cells-Analysis of the In Vivo Noncontact Specular Microscopy
Quelle: Ocul Immunol Inflamm. 2024 Sep;32(7):1228-1236.
Web: https://doi.org/10.1080/09273948.2023.2219312