CHENNAI (Biermann) – Den Autoren einer aktuellen Studie zufolge entwickeln Patienten, die mit intravitrealem Triamcinolonacetonid (TA) behandelt werden, zu einem früheren postoperativen Zeitpunkt und in größerem Ausmaß eine Erhöhung (OHT) des Augeninnendruckes (IOD) im Vergleich zu denjenigen, bei denen ein Dexamethason (DEX)-Implantat intravitreal verabreicht wird. Gemäß den Forschenden stellt dabei die Myopie einen wichtigen Risikofaktor dar.
Im Rahmen ihrer retrospektiven Vergleichsstudie überprüften die Wissenschaftler medizinische Unterlagen zu 897 Patienten (1075 Augen), bei denen insgesamt 1549 intravitreale Injektionen (IVI) mit TA oder DEX erfolgten.
Die Arbeitsgruppe evaluierte den IOD über einen Zeitraum von 6 Monaten postoperativ, und definierte eine Corticosteroid-Response (SR) als einen IOD ≥21 mmHg bzw. einen NR als einen IOD ≤20 mmHg.
Ausgeschlossen wurden Patienten mit vermutetem oder diagnostiziertem Glaukom, Patienten mit Uveitis oder nach Trauma sowie Patienten, bei denen die Follow-up-Zeit <1 Monat lag.
Die Gruppe analysierte außerdem die Inzidenz, den zeitlichen Beginn und die Höhe des IOD-Anstiegs sowie die erfolgten Gegenmaßnahmen. Zusätzlich wurden okuläre und systemische Faktoren eruiert, die potenziell mit der OHT-Inzidenz assoziiert waren.
Die Forscher ermittelten, dass 28% der mit TA und 17% der mit DEX behandelten Augen einen OHT entwickelten. Die Experten stellten des Weiteren fest, dass 41% der TA-Augen bereits am 1. postoperativen Tag einen SR aufwiesen, während sich dieser bei 50% der DEX-Augen erst nach 1 Monat zeigte. Der IOD-Anstieg war in der TA-Gruppe schwerwiegender (>30 mmHg) als in der DEX-Gruppe (p=0,006). Bei 6% der TA-SR-Augen war aufgrund eines medikamentös nicht kontrollierbaren IOD eine Trabekulektomie erforderlich.
Die Glaukomspezialisten konstatierten zudem, dass bei Männern und Patienten im Alter von >40 Jahren ein erhöhtes Risiko für einen SR bestand. Myopie stellte einen Risikofaktor dar, während sich Diabetes mellitus und Hypercholesterinämie als eher protektiv erwiesen.
(tt)