CHRISTCHURCH (Biermann) — Das corneale Crosslinking (CXL) stellt die Standardbehandlung für Patienten mit Keratokonusdar, kann aber bei Kindern und entwicklungsverzögerten Patienten besondere Herausforderungen bieten. Hierzu wurden in einem tertiären Referenzzentrum ein klinischer Entscheidungsalgorithmus, eine CXL-Operationstechnik und deren Ergebnisse bei diesen speziellen Patientengruppen analysiert.
Im Rahmen einer retrospektiven Untersuchung wurden die Daten aller Patienten analysiert, welche zwischen dem 1. Oktober 2017 und dem 1. April 2021 am University of Pittsburgh Medical Center (UPMC) Children’s Hospital of Pittsburgh wegen eines Keratokonus mittels CXL behandelt wurden. Es wurden demografische Informationen sowie präoperative, intraoperative und postoperative augenärztliche Untersuchungsergebnisse verglichen. Besonderes Augenmerk lag auf den Indikationen für das CXL, postoperativen Komplikationen und der Sehschärfe (VA).
Eingeschlossen wurden 48 Augen von 34 Patienten. Davon wiesen 21 Patienten (30 Augen) eine Entwicklungsverzögerung (DD) auf. Es wurde ein Standard-CXL (Epithel-off) durchgeführt. Bei allen Patienten mit Ausnahme von drei Patienten ohne Entwicklungsverzögerung (NDD) wurde das CXL in Vollnarkose durchgeführt. Eine temporäre zentrale Tarsorrhaphie erfolgte bei allen Patienten mit DD und sieben Patienten mit NDD. Die übrigen Patienten erhielten eine Verbandskontaktlinse. Es traten keine unmittelbaren postoperativen Komplikationen auf.
Postoperativ wurde ein Trend zur Verbesserung des Visus festgestellt. Der mittlere logMAR-VA (mit habitueller Korrektur) betrug präoperativ 0,67 und postoperativ 0,57 (P = 0,3) bei DD und 0,52 bzw. 0,36 (P = 0,13) bei NDD.
Die angewendete Technik gewährleistete eine rechtzeitige Diagnose und bot eine sichere Methode für das CXL bei diesen Patientengruppen. Die temporäre zentrale Tarsorrhaphie stellte eine gut verträgliche Option zur Verringerung der postoperativen Schmerzen dar. (ak)
Corneales Crosslinking
Abgewandelte Operationstechnik für Patienten mit Entwicklungsverzögerung
20. Februar 2025
Autoren: Conner E et al.
Korrespondenz: nischalkk@upmc.edu
Studie: Corneal Collagen Cross-linking for Keratoconus in Pediatric and Developmentally Delayed Patients
Quelle: Cornea. 2025 Jan 1;44(1):7-14.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003562
