ALICANTE (Biermann) – Spanische Ophthalmologen gingen in einer kürzlich veröffentlichten Multicenter-Studie der Frage nach, aus welchen Gründen intrastromale Ringsegmente (ICRS) explantiert werden müssen. Zudem war die Inzidenz derartiger Eingriffe von Interesse.
Eingeschlossen wurden Fälle aus den letzten zehn Jahren. Die analysierten klinischen Daten beinhalteten das Alter des Patienten bei Explantation, Gründe für die Implantation, Grund der Explantation, Zeitpunkt von Implantation und der Explantation, die eingesetzte Tunnel-Technik und den ICRS-Typ.
Insgesamt wurde bei 119 Patienten (121 Augen) eine Explantation der ICRS vorgenommen. Das entsprach einer Explantations-Rate von 5,60%.
Häufigster Grund waren Funktionsfehler der ICRS-Versorgung (74 Augen, 61,16%). Bei 48 dieser Augen (39,67%) wurde die Explantation aufgrund des Refraktionsfehlers und bei 26 Augen (21,49%) wegen einer aufgrund eines schlechten Visus vorgenommen Keratoplastik vorgenommen.
Bei 47 Augen (38,84%) erfolgte die Explantation aufgrund anatomischer Probleme. Davon war bei 36 Augen (29,75%) eine spontane ICRS-Extrusion aufgetreten, Bei sieben Augen (5,79%) bestand der Verdacht auf eine infektiöse Keratitis. Bei drei Augen (2,48%) kam es zum Einschmelzen der Hornhaut und in einem Fall (0,83%) zu einer Hornhautperforation.
Augen mit mildem Keratokonus waren anfälliger für eine Visusminderung als Grund für die ICRS-Explantation. Die spontane Extrusion kam häufiger bei Augen mit einem fortgeschrittenen Keratokonus vor.
(ak)