SHANGHAI (Biermann) – Die peripapilläre Beta- und Gamma-Zone können bei physiologischen und glaukomatösen Veränderungen um den Sehnervenkopf eine unterschiedliche Rolle spielen, so das Ergebnis einer chinesischen Untersuchung. Bei vorwiegend nicht kurzsichtigen Probanden mit oder ohne chronischem primären Winkelblockglaukom (PWBG) korrelierte eine größere peripapilläre Beta-Zone mit dem Alter und dem Vorhandensein eines Glaukoms. Eine größere peripapilläre Gamma-Zone hingegen korrelierte mit einer Ovalität der Sehnervpapille, jedoch nicht mit einem Glaukom.
Für ihre Querschnittstudie mit Beobachtungscharakter untersuchten die Forscher 65 PWBG-Augen und 65 nicht kurzsichtige Kontrollaugen. Mittels optischer Kohärenztomographie mit Enhanced-Depth-Imaging wurde die Fläche der peripapillären Beta- und Gamma-Zone sowie die peripapilläre Aderhautdicke in 6 Sektoren gemessen. Dann berechneten die Studienautoren einen Ovalitätsindex der Sehnervpapille sowie die Form der Bruchschen Membranöffnung (BMO).
Eine Beta-Zone wurde in 103 (79,2%) Augen und eine Gamma-Zone in 29 (22,3%) Augen gefunden. Im Vergleich zu den Kontrollaugen war ein PWBG mit einer größeren peripapillären Beta-Zone, dem weiblichen Geschlecht und einem höheren Alter assoziiert (p<0,01). Es wurde kein signifikanter Unterschied in der axialen Länge und der peripapillären Aderhautdicke zwischen beiden Gruppen beobachtet (p>0,05).
In der multivariaten Analyse war die Beta-Zone positiv mit einem höheren Alter und einer höheren Prävalenz eines PWBG assoziiert (p<0,01), während eine größere Gamma-Zone mit einem kleineren Ovalitätsindex der Sehnervpapille und einem höheren BMO-Ovalitätsverhältnis assoziiert war (p<0,01). Die peripapilläre Aderhautdicke nahm in den sechs Sektoren mit zunehmendem Alter ab (p<0,01).
(isch)