BOSTON (Biermann) – Etwa ein Drittel der Fälle von chronischer Uveitis anterior remittiert innerhalb von 5 Jahren. Dies ist das Ergebnis einer US-amerikanischen retrospektiven Kohortenstudie mit Patienten an tertiären Uveitiszentren. Eine Remission wurde definiert als inaktive Uveitis außerhalb der Behandlung bei allen Visiten über einen Zeitraum von mindestens 90 Tagen.
Es wurden 2795 Augen (1634 Patienten) mit chronischer Uveitis anterior über 7936 Augenjahre (4676 Personenjahre) beobachtet. Die kumulative medikamentenfreie Remissionsrate innerhalb von 5 Jahren betrug 32,7% (95%-Konfidenzinterval [KI] 30,4% –35,2%).
Die Studienautoren untersuchten auch die Assoziation von Faktoren, die möglicherweise eine medikamentenfreie Remission vorhersagen. Klinische Faktoren, die baseline eine schwächere Remission vorhersagen, waren eine längere Dauer der Uveitis bei Vorstellung (adjustierte Hazard Ratio [aHR] 0,61; 95%-Kl 0,44–0,83; für 2–5 Jahre vs. weniger als 6 Monate], eine bilaterale Uveitis (aHR 0,75; 95%-KI 0,59–0,96), vorherige Kataraktoperation (aHR 0,70; 95%-KI 0,56–0,88) und Glaukomoperation (aHR 0,63; 95%-Kl 0,45–0,90). Zwei weitere Charakteristika wiesen ebenfalls auf eine geringere Remission hin: Endothelbeschlag (aHR 0,36; 95%-KI 0,21–0,60) und Synechien (aHR 0,62; 95%-KI 0,41–0,93).
Die Diagnose einer systemischen juvenilen idiopathischen Arthritis und Spondylarthropathie war ebenfalls mit einer geringeren Remission verbunden. Ein höheres Alter bei der Präsentation war mit einer höheren Remissionshäufigkeit assoziiert (aHR 1,29; 95%-KI 1,02–1,63, für ein Alter von ≥40 Jahren gegenüber <40 Jahren).
Entsprechende Faktoren können eine schwächere Remission voraussagen. Die höhere Wahrscheinlichkeit eines längeren Krankheitsverlaufs sollte bei der Behandlung solcher Krankheitsfälle berücksichtigt werden, so das Fazit der Studienautoren.
(isch)