KARNATAKA (Biermann) In einer aktuellen Studie haben deren Autoren herausgefunden, dass bei fortgeschrittener Choroideremie (CHM) die Verdünnung des retinalen Pigmentepithels (RPE) zu einem schlechten Visus (VA) führt.
Die Wissenschaftler nahmen 53 Augen von 28 CHM-Patienten in die Studie auf. Sie erfassten demografische Daten sowie okuläre- und Fundus-Befunde. Um zu untersuchen, ob ein Zusammenhang zwischen Morphologie und Funktion der Augen besteht, analysierte die Arbeitsgruppe Fundus-Autofluoreszenz(AF)-Bilder und Bilder der optischen Kohärenztomographie (OCT).
Basierend auf den AF-Bildern wurden 2 Gruppen gebildet. Gruppe 1 stellten 26 Augen von CHM-Patienten dar (mittleres Alter 51,7 ±13,4 Jahre), bei denen die foveale Insel erhalten war. Gruppe 2 bestand aus 27 Augen von CHM-Patienten (mittleres Alter 63,6 ± 11,6 Jahre), bei denen keine foveale Insel mehr vorhanden war. Die Experten bestimmten die Dicke der inneren und äußeren Netzhautschichten, des RPE sowie der subfovealen Choroidea (SFCT) und korrelierten diese mit der VA.
Das Alter (p=0,001) und die VA (p<0,001) unterschieden sich zwischen den beiden Gruppen signifikant. Die Netzhautdicke und die SFCT, die für jedes Auge in den beiden Gruppen untersucht wurden, zeigten ebenso signifikante Unterschiede.
Die Forscher ermittelten einen signifikanten Zusammenhang zwischen reduzierter VA und zunehmendem Alter der Patienten (r=0,483; p<0,001), geringerer Gesamt-Retinadicke (r=0,378; p=0,005), innerer Netzhautdicke (r=-0,512; p<0,001), äußerer Netzhautdicke (r=-0,59; p<0,001) sowie geringerer RPE-Dicke (r=-0,653; p<0,001). Mithilfe der multivariaten Analyse konnten die Autoren feststellen, dass die RPE-Dicke den wichtigsten Faktor darstellt, der den Visus beeinflusste.
Die Studiengruppe unterstreicht abschließend, dass weitere Studien notwendig seien, um die Bedeutung der retinalen Dicke und der SFCT, sowie deren Verbindung zur VA bei Patienten mit CHM beurteilen zu können.
(tt)