MANISA (Biermann) – Eine aktuelle Studie aus der Türkei hat gezeigt, dass die morphologischen Merkmale, die Fläche und die Aktivitätszeichen einer Typ-1-choroidalen Neovaskularisationsmembran (CNV) bei der Differenzierung zwischen neovaskulärer altersabhängiger Makuladegeneration (nAMD) und pachychoroidaler Neovaskulopathie (PNV) nur eine begrenzte Rolle spielen.
Die Wissenschaftler nahmen 24 Patienten (24 Augen) mit nAMD sowie 23 Patienten (23 Augen) mit PNV in die Vergleichsstudie auf. Alle Patienten waren therapienaiv.
Mithilfe der OCT-Angiographie (OCTA) bestimmte die Arbeitsgruppe die Höhe der Pigmentepithelabhebung (PED) und die zentrale Makuladicke. Nachfolgend verglich sie die OCTA-Sensitivität, die CNV-Fläche, die morphologischen Muster sowie die Gefäßdichte des oberflächlichen retinalen Kapillarplexus (SCP-VD). Zusätzlich bestimmten die Ophthalmologen die Häufigkeit von subklinischen (quiescent) CNV, subretinaler hyperreflektiver Exsudation (SHE), subretinaler/intraretinaler Flüssigkeit, seröser PED, einer Abhebung des retinalen Pigmentepithels von der Bruch´schen Membran („Double-layer-Signs“; DLS) sowie pathologisch erweiterten Venen der Aderhaut in der Haller-Schicht („Pachyvessels“).
Die Forscher ermittelten eine CNV bei 83,3% der Patienten in der nAMD-Gruppe und bei 91,3% der Patienten in der PNV-Gruppe (p=0,66). Sie stellten bei den PNV-Patienten im Vergleich zu den nAMD-Patienten häufiger ein unregelmäßiges Muster (74% vs. 50%) sowie eine geringere CNV-Fläche (0,77±0,54 mm2 vs. 1,57±1,43 mm2) fest, jedoch ohne Signifikanz (p=0,27;p=0,33). Ebenso zeigte sich die SCP-VD zwischen den Gruppen ähnlich (p=0,38).
Demgegenüber stellten die Experten zwischen den Gruppen signifikante Unterschiede in Bezug auf das Alter und die subfoveale Aderhautdicke fest (p<0,05). Des Weiteren wies die PNV-Gruppe häufiger DLS und Pachyvessels auf (p<0,05), wohingegen sich in beiden Gruppen wieder ähnliche Raten an quiescent CNV, SHE, subretinaler/intraretinaler Flüssigkeit sowie seröser PED fanden (p>0,05).
(tt)