SEOUL (Biermann) – Bei der Chorioretinopathia centralis serosa (CRCS) handelt es sich um eine Erkrankung aus dem Formenkreis der Pachychoroidalen Erkrankungen der Makula. Die CRCS ist durch eine Verdickung der Aderhaut gekennzeichnet, und es kann zusätzlich zu einer Einlagerung subretinaler Flüssigkeit kommen. Tritt im Verlauf eine choroidale Neovaskularisation auf, dann ist diese Veränderung als eine Pachychoroidale Neovaskulopathie (PNV) definiert.
Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit berichten, besteht bei Patienten mit CRCS ein erhöhtes Risiko für eine exsudative AMD (nAMD). Um das Risiko einer nAMD bei Patienten mit CRCS abzuschätzen, identifizierten die Wissenschaftler in der Gesamtbevölkerung 36.053 Patienten mit CRCS im Alter zwischen 30 bis 80 Jahren. Die jährliche Inzidenz im vorangegangenen Jahr betrug 19,61 (95%-KI 19,58–19,63) pro 100.000 Einwohner.
Von den 36.053 Patienten mit CRCS schlossen die Forschenden im Zeitraum Januar 2015 bis Dezember 2019 insgesamt 11.492 Patienten mit CRCS in ihre populationsgestützte Kohortenstudie ein und verglichen sie mit 22.984 Personen ohne CRCS
Die Arbeitsgruppe evaluierte mithilfe der Log-Rank-Analyse und der Cox-Proportional-Hazards-Regressionsanalyse das Risiko einer nAMD in der CRCS-Gruppe im Vergleich zur Nicht-CRCS-Gruppe.
Die Forscher ermittelten, dass 166 Patienten (1,44%) der CRCS-Gruppe und 73 Teilnehmer (0,32%) der Nicht-CRCS-Gruppe eine nAMD entwickelten. Darüber hinaus stellten die Retinologen fest, dass das Risiko für eine nAMD bei den CRCS-Patienten im Vergleich zu den Komparatoren signifikant gesteigert war (adjustierte HR 4,86; 95%-KI 2,98–5,88; p<0,001).
Die Autoren resümieren, dass diese Ergebnisse einen möglichen Zusammenhang zwischen CRCS und nAMD, insbesondere in asiatischen Populationen, vermuten lassen.
(tt)