MÜNCHEN (Biermann) – Eine chorioidale Neovaskularisation (CNV) ist eine mögliche Komplikation bei der chronischen Chorioretinopathia centralis serosa (CCS) und kann zu einem schlechteren visuellen Ergebnis führen. Eine Münchner Arbeitsgruppe bestimmte nun in einer retrospektiven Datenbankanalyse die anatomischen und funktionellen Ergebnisse eines erweiterten 6‑monatigen intravitrealen Uploads mit Anti-vaskulärem endothelialen Wachstumsfaktor (Anti-VEGF) bei CNV infolge einer chronischen CCS. Dabei zeigte sich, dass ein erweiterter Anti-VEGF-Upload mit 6 aufeinanderfolgenden Injektionen wirksam zu sein scheint, um eine CNV-Umbildung und Flüssigkeitsresorption bei einer CNV zu induzieren.
Die Analyse wurde unter Anwendung der folgenden Einschlusskriterien durchgeführt: Diagnose einer chronischen CCS, Diagnose einer sekundären CNV und Behandlung mit mindestens 6 aufeinanderfolgenden Anti-VEGF-Injektionen. Zu den Outcome-Parametern gehörten die Änderung der mittleren Foveadicke, der Pigmentepithelabhebung sowie die Änderung der Sehfunktion.
21 Augen von 21 Patienten wurden eingeschlossen. Das mittlere Patientenalter betrug 65 ±8,3 Jahre, 35% der Patienten (n=8) waren weiblich. Die mittlere Krankheitsdauer vor der Diagnose einer CNV betrug 48 ±25,3 Monate.
Die mittlere zentrale Foveadicke nahm nach der sechsten Injektion von 346 ±61 auf 257 ±57 μm (p<0,01) ab, während sich die mittlere Sehschärfe von 0,65 ±0,35 auf 0,49 ± 0,29 verbesserte (logMAR; p<0,01).
Bemerkenswerterweise ergab ein größerer Upload von 6 im Gegensatz zu 3 Injektionen eine zusätzliche mittlere Reduktion der zentralen Netzhautdicke (280 ±46 μm vs. 257 ±57 μm, p=0,038). Eine signifikante CNV-Umbildung wurde als Abnahme der Pigmentepithelabhebung (PED) im vertikalen (p=0,021) und horizontalen Durchmesser (p=0,024) sowie in der PED-Höhe (p<0,01) beobachtet.
Um Standard-Managementempfehlungen zu definieren, seine weitere prospektive Studien erforderlich, so die Autoren abschließend.
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