WALTHAM (Biermann) – Bei der Birdshot-Chorioretinopathie (BSCR) handelt es sich um eine bilaterale chronisch progrediente posteriore Uveitis mit tiefen radiären weißgelben choroidalen und retinalen Infiltraten. Die Ätiologie ist bislang nicht geklärt, aber eine Assoziation mit HLA-A29 ist bekannt. Daher lässt sich eine autoimmune Genese der Erkrankung vermuten.
Eine aktuelle Studie hat nun gezeigt, dass es keine signifikanten Charakteristika gibt, die Patienten mit einem Spätrezidiv der BSCR von denen mit einer dauerhaften Remission unterscheidet. Die US-amerikanischen Autoren haben jedoch festgestellt, dass eine Langzeit-Therapie über 30 Monate zu einer erfolgreichen Remission führen kann.
Die Wissenschaftler nahmen 55 Patienten mit BSCR (Durchschnittsalter 62,1 ± 11,1 Jahre [Bereich 35–88 Jahre]) in die retrospektive Beobachtungsstudie auf, und teilten sie in 2 Gruppen ein. Gruppe 1 bildeten 20 Patienten mit einem Spätrezidiv (36,4% der Patienten; Durchschnittsalter 60,5 ± 10,39 Jahre [Bereich 35–79 Jahre]; Geschlechterverhältnis Frauen zu Männern 16:4). Gruppe 2 umfasste 35 Patienten mit einer dauerhaften Remission (63,6% der Patienten; Durchschnittsalter 63,1 ± 11,6 Jahre [Bereich 37–88 Jahre]; Geschlechterverhältnis Frauen zu Männern 22:13).
Die Forscher ermittelten, dass sich keiner der untersuchten Parametzer in Bezug auf Demografie, ergänzende Tests, Klinik oder multimodale Bildgebungs zwischen den beiden Gruppen statistisch signifikant unterschied. Die Retinologen stellten allerdings mithilfe der Grenzwertoptimierungskurve (receiver operating curve; ROC) fest, dass die optimale Dauer einer erfolgreichen Therapie zur Induktion einer dauerhaften Remission mit einer 70% Sensitivität und einer 40% Spezifität (idealer Punkt auf der Kurve) 30 Monate betrug. Des Weiteren fanden die Experten anhand der Kaplan-Meier-Überlebenskurve heraus, dass ein Spätrezidiv nach früherer Beendigung der erfolgreichen Therapie innerhalb von 30 Monaten auftrat.
(tt)