PORTO (Biermann) – Eine prospektive Beobachtungsstudie zeigt, dass komplikationslose Phakoemulsifikation einen signifikanten und dauerhaften Abfall des hornhautkompensierten Intraokulardruckes (IOPcc) und des Hornhautwiderstandsfaktors (CRF) bei Diabetikern und Nicht-Diabetikern bewirkt. Dahingegen erlangt die corneale Hysterese (CH) wieder ihren präoperativen Wert. Dies geschah in einer aktuellen Studie aber bei Diabetikern langsamer als bei Kontrollen ohne Diabetes.
Diese Studie aus Portugal schloss 44 Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 sowie 44 nicht diabetische Augen als Kontrolle ein. Die Patienten waren bezüglich Alter und Geschlecht gematched und es bestand immer eine altersbedingte Katarakt.
Die CH, der CRF und der IOPcc wurden mithilfe des Ocular Response Analyser (ORA) untersucht. Die zentrale Hornhautdicke (CCT) erfassten die Untersucher mit der Pentacam HR. Man untersuchte die Patienten präoperativ sowie 1 und 6 Monate postoperativ.
In der Diabetesgruppe lag die CH nach 1 Monat (9,4 ± 1,2 mmHg; p=0,040) signifikant unter dem präoperativen Wert (9,8 ± 1,5 mmHg), nicht aber nach 6 Monaten Follow-Up (9,6 ± 1,6 mmHg; p=0,437). Der CH-Wert in der nicht diabetischen Gruppe hingegen veränderte sich nicht signifikant (präoperativ 9,8 ± 1,3 mmHg versus 1 Monat postoperativ 9,6 ± 1,1 mmHg vs. 6 Monate postoperativ 10,1 ± 1,1 mmHg; p=0,05).
Der CRF war in beiden Gruppen postoperativ nach 1 und 6 Monaten signifikant niedriger als präoperativ (p≤0,001). Die postoperative Veränderung der CH war signifikant verknüpft mit dem präoperativen Wert (p<0,001), dem IOPcc (p=0,004) und der Veränderung des IOPcc (p<0,001), wohingegen die Änderung des CRF nur mit dem präoperativem Wert des CRF korrelierte (p<0,001). In beiden Gruppen zeigte sich 6 Monate postoperativ eine signifikante IOPcc-Senkung (p<0,001). Die CCT zeigte jedoch postoperativ keine signifikante Änderung (p>0,05).
(tt)