CHANDIGARH (Biermann) – Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass die medikamentöse Behandlung des großflächigen Basalzellkarzinoms (BCC) des Augenlides eine sinnvolle Alternative zur chirurgischen Intervention bei älteren Menschen mit schweren Begleiterkrankungen darstellt. Sie kann eine vielversprechende langfristige Remission des Tumors mit einem annehmbaren Nebenwirkungsprofil bieten, so das Fazit der Autoren.
Die Wissenschaftler nahmen 30 nicht operationsfähige Patienten mit bioptisch bestätigtem großflächigem BCC – die Kanthi oder >50% des Augenlides involviert – in die retrospektive, nicht vergleichende Studie auf.
Den Immunmodulator Imiquimod‑5% applizierten 16 Patienten in Form einer Creme und 14 Patienten verwendeten den Antimetaboliten 5‑Fluoruracil‑1% ebenso als Creme. Die Behandlung erfolgte in beiden Gruppen nach festen Dosierschemata über ≥3 Monate. Alle Patienten bekamen zur Unterstützung der Kollagenheilung 500 mg Vitamin C oral 4‑mal täglich für 3 Monate. Die Arbeitsgruppe überprüfte die Befunde zu den Patienten nach der Therapie über einen Zeitraum von ≥12 Monaten.
Das Durchschnittsalter der Patienten betrug 70,5 Jahre. Die Forscher ermittelten als Komorbiditäten eine schwere koronare Herzkrankheit mit Notwendigkeit einer Antikoagulation (n=19), einen schlecht eingestellten Diabetes mellitus (n=12) oder Hypertonus (n=6), eine chronische Atemwegserkrankung definiert durch eine Inhalations- bzw. Vernebelungstherapie (n=3) sowie eine Tuberkulose mit pulmonaler Fibrose (n=2).
Die Ophthalmologen stellten eine komplette Tumor-Remission in der Imiquimod-Gruppe bei 10 Patienten nach 12 Wochen und in der 5‑Fluoruracil-Gruppe bei 8 Patienten nach 16,5 Wochen fest. Als Nebenwirkungen zeigten sich bei allen Patienten der Imiquimod-Gruppe periokuläre Erytheme, medikamenteninduzierte Konjunktivitiden sowie Depigmentierungen der Haut, wohingegen die Patienten der Fluoruracil-Gruppe nur geringe lokale Nebenwirkungen aufwiesen.
Die Autoren betonen, dass prospektive, randomisierte, doppelblinde Studien folgen sollten, um die Wirksamkeit der Medikamente stärker verifizieren zu können.
(tt)