Augen­ver­let­zun­gen

Unterschiedliche Vorgehensweisen hängen auch von Ausbildungsstand und Erfahrung ab

17. September 2024

NEW YORK (Bier­mann) — Die Versor­gung von Augen­ver­let­zun­gen mit Bulbus­er­öff­nung stellt eine Heraus­for­de­rung für Ophthal­mo­chir­ur­gien dar. Eine Studie aus Ameri­ka unter­such­te nun die Unter­schie­de in der Praxis bei der Behand­lung von offe­nen Verlet­zun­gen der Zone 1 durch Horn­haut­spe­zia­lis­ten weltweit.
Die Quer­schnitts­stu­die wurde mittels einer Online-Umfra­ge durch­ge­führt, die an Mitglie­der der Cornea Socie­ty verteilt wurde. Die Antwor­ten wurden zwischen dem 9. Septem­ber 2021 und dem 30. Septem­ber 2021 gesammelt.
Von den 94 Antwor­ten, die in die Analy­se einbe­zo­gen wurden, verfüg­ten die Befrag­ten im Durch­schnitt über 18,2 +/- 14,5 Jahre Erfah­rung nach ihrer Ausbil­dung. Von den Befrag­ten waren 53 (56,4 %) an einer akade­mi­schen Einrich­tung tätig und 41 (43,6 %) in einer priva­ten Praxis. In den USA prak­ti­zie­ren­de Augen­ärz­te verwen­de­ten signi­fi­kant häufi­ger präope­ra­tiv einen Augen­schutz (98,5 % vs. 85,7 %, P = 0,03) und führ­ten selte­ner eine primä­re Linsen­ent­fer­nung bei Linsen­be­tei­li­gung durch (40,9 % vs. 75,0 %, P = 0,002) als außer­halb der USA prak­ti­zie­ren­de Augenärzte.
Augen­ärz­te, die seit weni­ger als zehn Jahren prak­ti­zie­ren, verab­reich­ten mit größe­rer Wahr­schein­lich­keit präope­ra­ti­ve syste­mi­sche Anti­bio­ti­ka (91,4 % vs. 66,1 %, P = 0,006) und eine Teta­nus­pro­phy­la­xe (88,6 % vs. 67,8 %, P = 0,03) und führ­ten präope­ra­ti­ve Compu­ter­to­mo­gra­phien durch (85,7 % vs. 54,2 %, P = 0,002), vergli­chen mit Ärzten mit höhe­rem Dienstalter.
Augen­ärz­te an akade­mi­schen Einrich­tun­gen führ­ten häufi­ger präope­ra­ti­ve B‑Scans durch (30,2 % vs. 9,8 %, P = 0,02), verwen­de­ten eine Voll­nar­ko­se (90,6 % vs. 70,7 %, P = 0,03), gaben post­ope­ra­tiv Anti­bio­ti­ka (28,3 % vs. 9,8 %, P = 0,04) und führ­ten selte­ner Opera­tio­nen über Nacht durch (45,3 % vs. 70,7 %, P = 0,02) als nieder­ge­las­se­ne Ärzte.

Bei der Behand­lung von Verlet­zun­gen der Zone 1 mit Eröff­nung des Augap­fels gibt es offen­bar signi­fi­kan­te Unter­schie­de in der Behand­lung durch Horn­haut­spe­zia­lis­ten. Hier­aus könnte sich die Gele­gen­heit erge­ben, zu unter­su­chen, ob bestimm­te Behand­lungs­op­tio­nen zu besse­ren Ergeb­nis­sen bei diesen Verlet­zun­gen führen können. (ak)

Autoren: Foley L et al.
Korrespondenz: zsyed@willseye.org
Studie: Variations in Management of Zone 1 Open Globe Injuries Across Corneal Specialists
Quelle: Cornea. 2024 Jun 1;43(6):710-715.
Web: https://doi.org/10.1097/ICO.0000000000003425

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