HONGKONG (Biermann) – Wie die Autoren einer aktuellen Arbeit schreiben, kann eine gute körperliche Fitness durch regelmäßiges Training zu einer Verbesserung der Tränenfilmfunktion führen.
Die Wissenschaftler schlossen 52 Studenten ohne Befund eines trockenen Auges in ihre Studie ein. Von diesen waren 26 Sportler (mittleres Alter 22,4±2,1 Jahre; 13 Frauen, 13 Männer) und 26 Nicht-Sportler (mittleres Alter 21,8±2,1 Jahre; 9 Frauen, 17 Männer).
Die Arbeitsgruppe überprüfte die Reaktion der beiden Gruppen vor und nach einer Trainingseinheit auf dem Laufband mit einer bis auf ein Maximum gesteigerten Stufe der Belastbarkeit bis zur Erschöpfung, gemäß dem Bruce-Protokoll (ergometrische Messung der Herz-Kreislauf-Belastungsfähigkeit) in Bezug auf die basale Tränensekretion (Schirmer-Test), Tränenfilmstabilität (Tränenfilmaufrisszeit [TBUT]), Sehschärfe (VA) sowie Stereopsis.
Zusätzlich bestimmte die Gruppe vor und nach dem Training mithilfe multipler t‑Tests mit Korrektur für multiple Vergleiche die Unterschiede innerhalb und zwischen den Gruppen.
Nachfolgend bewertete sie mithilfe der Varianzanalyse (ANCOVA) den Einfluss des Geschlechts der Teilnehmer und der Trainingsdauer auf die belastungsinduzierten Veränderungen.
Die Forscher ermittelten vor dem Training bis auf eine höhere TBUT in der Sportlergruppe (14,6±2,9 vs. 11,9±3,8 s; p=0,021) keine Unterschiede bei den Tränenfilmtests zwischen den Gruppen.
Nach dem Training wiesen die Sportler eine signifikante Verbesserung der basalen Tränensekretion von 22,3±2,5 auf 25,8±1,7 mm (p<0,001) auf, während bei den Nicht-Sportlern keine signifikante Veränderung (21,42±2,85 auf 23,73±2,68 mm; p=0,08) vorlag. Ebenso war die TBUT nach dem Training bei den Athleten im Vergleich zu den Komparatoren signifikant gesteigert (17,7±2,7 vs. 14,8±2,9 s; p=0,004).
Demgegenüber beobachteten die Forscher in beiden Gruppen eine äquivalente Verbesserung der VA, während das räumliche Sehen unverändert blieb. Das Geschlecht hatte keinen Einfluss auf die Tests und die Belastungsdauer besaß eine mäßige Wirkung auf die Tränenfilmstabilität (p=0,068) zeigte.
(tt)