MONTREAL (Biermann) – Eine pharmakologisch induzierte Mydriasis beeinflusst die Messergebnisse beim Augeninnendruck (IOD). Dies ist das Ergebnis einer prospektiven Fallstudie aus Kanada, in der gesunde Probanden mittels Applanationstonometrie nach Goldmann (GAT) und transpalpebraler Tonometrie (Diaton, DT) untersucht wurden. Außerdem stellten die Studienautoren zwischen den GAT- und DT-Werten eine schlechte Übereinstimmung fest, was auf einen wesentlichen Unterschied zwischen den beiden Messmethoden hinweise, so ihr Resümee.
In die Studie wurden 67 Probanden ohne Glaukom und mit normalem anterioren Segment in der Spaltlampenuntersuchung eingeschlossen. Der Augeninnendruck wurde vor und 45 Minuten nach der pharmakologischen Mydriasis mittels GAT und DT gemessen. Ebenso wurden die zentrale Hornhautdicke (CCT) sowie weitere Parameter gesammelt, um das Fehlen eines Glaukoms zu bestätigen.
Mit der GAT betrug der mittlere IOD vor der Pupillenerweiterung 16,7 ±3,1 mmHg OD und 16,12 ±3,0 mmHg OS. Der mittlere Unterschied vor und nach der Dilatation betrug –1,1 ±2,5 mmHg am rechten Auge und –0,7 ±2,3 mmHg am linken Auge.
Mit der DT betrug der mittlere IOD vor der Mydriasis 12,8 ±3,8 mmHg OD und 13,2 ±3,5 mmHg OS. Der mittlere Unterschied vor und nach der Dilatation betrug –0,8 ±4,0 mmHg am rechten Auge und –0,7 ±3,6 mmHg am linken Auge. Bei der DT gab es größere Messschwankungen nach der Pupillenerweiterung.
Der mit den beiden Instrumenten gemessene IOD-Unterschied war sowohl vor als auch nach der Dilatation statistisch signifikant.
(isch)