DORTMUND (Biermann) – Mit einer Ahmed-Valve-Implantation wird der Augeninnendruck sowie die Anzahl der Antiglaukommittel beim fortgeschrittenen primären Offenwinkelglaukom effizienter gesenkt als mit einer transskleralen Zyklophotokoagulation mittels MicroPulse-Diodenlaser, so das Ergebnis einer Beobachtungsstudie, die im International Ophthalmology veröffentlicht wurde. Darüber hinaus zeigte das Ahmed-Implantat bessere Ergebnisse hinsichtlich der absoluten und qualifizierten Erfolgsraten.
In der prospektiven klinischen Beobachtungsstudie wurden 30 Patienten (30 Augen) mit fortgeschrittenem Offenwinkelglaukom entweder für eine transsklerale Zyklophotokoagulation mit einem MicroPulse-Laser mit 3000 mW (Iridex, Silicon Valley, Kalifornien, USA) oder für eine Ahmed-Valve-Implantation randomisiert. 15 Patienten wurden mit dem MicroPulse-Laser (Gruppe A) behandelt und 15 Patienten erhielten ein Ahmed-Valve-Implantat (Gruppe B). Einschlusskriterien waren die Diagnose eines fortgeschrittenen primären Offenwinkelglaukoms, ein Augeninnendruck über 21 mmHg, eine Cup-Disc-Ratio von 0,9–1,0 und die Nichterreichung des Augeninnendruckziels, entweder unter maximal tolerierbarer lokaler Therapie (2–4 Antiglaukom-Präparate) oder unter systemischer Therapie (Acetazolamid). Die Nachbeobachtungszeit der Studie betrug 12 Monate.
Der absolute Erfolg war definiert als das Erreichen eines Augeninnendrucks zwischen 6 und 15 mmHg und eine Verringerung des Augeninnendrucks um mindestens 30% gegenüber dem Ausgangswert bei reduzierter oder gleicher Anzahl von Antiglaukom-Präparaten nach dem chirurgischen Eingriff ohne weitere Glaukomoperationen. Der qualifizierte Erfolg war definiert als das Erreichen des Augeninnendrucks zwischen 6 und 18 mmHg und eine Verringerung des Augeninnendrucks um mindestens 20% gegenüber dem Ausgangswert, unabhängig von der Anzahl der postoperativen Antiglaukom-Präparate. Die Wirksamkeit wurde bewertet, indem die absolute und die qualifizierte Erfolgsrate mittels Kaplan-Meier-Analyse geschätzt wurden.
In der Nachbeobachtungszeit von 12 Monaten wurde eine Verringerung des Augeninnendrucks um >30% in 33,3% der Gruppe A und in 73,3% der Gruppe B erreicht. In beiden Gruppen wurde eine statistisch signifikante Abnahme der Anzahl an Augentropfen beobachtet (p<0,01). 53,3% der Augen in Gruppe A wurden zusätzlichen Anti-Glaukom-Verfahren unterzogen, um den angestrebten Augeninnendruck zu erzielen. Die Anzahl der lokalen Medikamente, die 12 Monate nach der Augenoperation verabreicht wurden, betrug in Gruppe A 2 (±1,3) und in Gruppe B 0,57 (±0,9), verglichen mit 3,2 (±0,78) und 3,33 (±0,7) Medikamenten vor der Operation (p=0,016). 8 Augen (53,33%) in Gruppe A wurden aufgrund eines akuten postoperativen Anstiegs des Augeninnendrucks einer weiteren Behandlung unterzogen (5 Augen mTS-CPC, 1 Auge Kanaloplastik, 2 Augen AGV-Implantation). In Gruppe B waren keine weiteren Eingriffe erforderlich.
(isch)